Nach seinem Ausstieg bei MORGOTH war Frontmann Marc Grewe äußerst fleißig und ist es heute noch. Neben seiner langjährigen Truppe INSIDIOUS DISEASE, die 2020 ein Album veröffentlichten, ist ja auch noch DESPAIR irgendwie aktiv und mit DISCREATION veröffentlichte er als Neuzugang erst im März 2023 ein fettes Death/Thrash Feuerwerk namens „Iron Times“. Nur drei Wochen später steht schon das Debüt seiner nagelneuen Truppe DEIMOS DAWN, die 2017 gegründet wurde und Marc 2019 hinzustieß, ins Haus.
„Anthems Of The Lost” ist ein waschechter Thrash Metal Brocken mit allen wichtigen Trademarks, aber auch ein paar Überraschungen. Fett galoppierende Beats, eine kleine Prise Hardcore-Attitude, viel Wut im Bauch und hier und da die richtige Prise BayArea und fertig ist das Grundrezept. Hier und da werden noch ein paar hymnische Refrains dazugepackt, dann wieder wütende Attacken zelebriert und manchmal wird es sogar melodiös bis atmosphärisch. Dabei haben die Deutschen offensichtlich zahlreiche Einflüsse, wissen diese aber gekonnt zu einem eigenen Sound zu vermengen. Marc versucht auch wieder neue Facetten aus seinen Stimmbändern zu quälen und schafft das auch wunderbar. Von hasserfüllten Screams, über qualvoll geschriene Vocals bis hin zu bitterbösen Growls ist alles mit dabei. Da kann auch schon mal ein flotter SLAYER´scher Tom-Araya-Gedächtnis-Part ebenso wie Einflüsse von TESTAMENT oder OVERKILL vorkommen.
Für Abwechslung ist also gesorgt und so liefern DEIMOS DAWN ein traditionelles und zugleich mutiges Thrash Metal-Album, das keine Angst vor Experimenten und Ausflügen in andere Genres hat, dies aber mit Bedacht und Vorsicht durchzieht. Wenn es aber um Beats, Riffs und die erwähnten Growls geht, keine Sorge – da ist selten Vorsicht geboten, hier wird in guter alter Manier geballert was das Zeug hält. Nur trauen sich die Deutschen halt öfter diese mit kleinen und vor allem gelungenen Experimenten aufzupeppen.
Ein fettes, wie spannendes Thrash Metal-Album, das schnell die Trauer über Marcs Abgang bei MORGOTH vergessen macht. Der Mann hat nun einige sehr heiße Eisen im Feuer.
Tracklist „Anthem Of The Lost“:
1. Feeding The Decline
2. Walking Out On You
3. The Final Illusion
4. Over Your Dead Body
5. Unholy Water
6. Too Much Pain Is Not Enough
7. Deathstar Spangled Banner
8. The 4th Wall
9. When in Doubt: Kill
10. Put Down That Weapon
11. Two Handed Game
12. Terrorvision Quest
Gesamtspielzeit: 45:41
Band-Links:
