HYPOCRISY Boss und Herr der (Augen)ringe Peter Tätgren startete vor Jahren sein Solo Projekt PAIN, um Metal, Rock, Dance und Pop zu einem Cocktail zu mixen und sich neben seiner Hauptband etwas auszutoben. Mit „Rebirth“ und „Nothing Remains The Same“ gelang ihm das auch sehr gut. Mit „Dancing With The Dead“ wagte er sich dann wieder an die rockigere Ausrichtung und schraubte die elektronischen Elemente wieder etwas zurück, was es womöglich zu dem besten Album des Schweden machte. „Psalm Of Extinction“ scheidete dann die Geister. Nicht nur dass der Herr andauernd seine Live Band ändert, nein auch jedes Mal kam ein Labelwechsel hinzu. Nun befindet er sich wieder bei Nuclear Blast und will mit „Cynic Paradise“ wieder aufholen. Aber wo bleibt HYPOCRISY? – Wobei, das ist wohl ein anderes Thema.
Neuerungen die auffallen sind, dass seine aktuellen Musiker sogar leicht eingebunden wurden und das Cover dieses Mal nicht Peter-Himself ziert. „I’m Going In“ läutet das neue Album mit einem traditionellen PAIN Song ein. Rockiger Industrial mit coolen Samples und teils recht aggressiven Shouts. Solide, aber mehr auch nicht. Das folgende, fast noch härter beginnende „Monkey Business“ gefällt mir dann doch einen Tick besser, wobei auch hier wiederum nicht wirklich viel Neues geboten wird. Beim popigen Dance Song „Follow Me“, darf dann Anette Olzon (NIGHTWISH) ran und beweist wieder, dass sie eher im Pop-Geschäft neben PINK oder CHRISTINA AGUILERA zuhause wäre. Endlich – „Have A Drink On Me“ kann mit Southern Rock Elementen etwas neues bieten und macht wirklich Spaß. Tja, und wo stehen wir nun? Bei Track 5 und das Pulver ist verschossen. Die restlichen Tracks hat man so oder größtenteils besser auf den vorangegangen Alben schon gehört. Mal mehr Industrial, dann wieder mehr Rock und einmal etwas mehr Metal. Doch dann die Rettung, naja nicht ganz, aber ein Hoffnungsschimmer „Live Fast/Die Young“ kann noch mal punkten, aber kommt an Hits wie „End Of The Line“, „Shut Your Mouth“ oder „Same Old Song“ einfach nicht ran.
Vielleicht sollte Herr Tätgren doch wieder HYPOCRISY aktivieren, um wieder in die Gänge zu kommen. Bei „Cynic Paradise“ handelt es sich definitiv nicht um ein schlechtes Album und Fans dürfen bedenkenlos zugreifen. Als Debüt hätte das Werk sicher eingeschlagen, aber als siebtes Album wirkt es einfach nur wie eine Kompilation. Schade.
Tracklist „Cynic Paradise“:
1. I’m Going In
2. Monkey Business
3. Follow Me
4. Have A Drink On Me
5. Don’t Care
6. Reach Out (And Regret)
7. Generation X
8. No One Knows
9. Live Fast/Die Young
10. Not Your Kind
11. Feed Us
Gesamtspielzeit: 42:25
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