Convincing yourself it’s so
You’re so set to failSet To Fail
Viele Stimmen behaupten, die aus Richmond stammenden LAMB OF GOD wären Metalcore, aber das wird ihnen bei Leibe nicht gerecht, wenn man so will und sie unbedingt in eine Lade stecken mag, dann wohl eher in die NWOAHM. Doch zu KILLSWITCH ENGAGE, ALL THAT REMAINS und Konsorten wollen sie dann doch nicht so passen. Vergesst also Schubladen. LAMB OF GOD ist und bleibt LAMB OF GOD. Und auch bei ihrem neuen Werk “Wrath” liefern die Amis wieder ein Brett ab, das einem die Rübe wegbläst.
Die ersten Alben wurden verehrt, aber waren teils auch umstritten, da es durch etwas verschachteltes Riffing etwas schwer verdaulich war, aber spätestens mit der düsteren Abrissbirne „Sacrament“ wurde dieses Problem beseitigt. Und wieder legen LAMB OF GOD mit ihrem neuen Werk „Wrath“ alles in Schutt und Asche und das auf hohem Niveau, auch wenn die Jungs wieder etwas weniger leicht verdaulich, als am genannten Vorgänger zu Werke gehen. Aber der Titel ist auf jeden Fall Programm! Nach den ersten Durchläufen bleibt nicht wirklich viel hängen, auch wenn die Lämmchen einige feine Melodien zwischen der technisch astreinen Wut versteckt haben, mag so einiges nicht zünden, dafür das Genick umso mehr schmerzen. Zeit zum Verschnaufen bleibt eher selten und Randall Blythe’s außergewöhnlicher und brutaler Stil seine Stimmbänder zu strapazieren tut dabei sein Eigenes dazu und hebt nochmal den unvergleichlichen Stil der Band heraus. Erst „Contractor“ geht wirklich direkt an den Hörer ran und bolzt anfangs alles in Grund und Boden und kann, wenn man in diesem Genre überhaupt davon reden kann, als kleine Hymne durchgehen. Die mehrstimmigen Backing-Brüllerein machen tierisch Spaß. „Grace“ beginnt akustisch und punktet durch tolles Riffing, während es durch cooles Drumming und einer recht großen Dramatik in den Riffs besticht. Die Gitarren arbeiten mit dem trommelnden Uhrwerk und Bruder Chris Adler perfekt zusammen und sorgen immer wieder für irre Soundkombinationen, die so nicht erwartet werden. „Choke Serum“ wiederum könnte der kleine Bruder vom starken „Laid To Rest“ sein, und anschließend verbindet der fette 7-Minüter „Reclamation“ nochmal alle genannten Elemente in einem Song, in dem die Band nochmals alles gibt und riskiert, und das gelingt ihnen auch. Ein würdiger Abschluss einer starken Platte.
LAMB OF GOD sind ein Phänomen der NWOAHM Bewegung, denn sie schaffen es, sich von allen anderen Bands abzuheben und an Innovation und Ideen nicht müde zu werden, dennoch könnten die Songs etwas direkter sein, denn bei dieser Brutalität, verbunden mit diesem fast progressiven Riffing, tut man sich oft schwer den roten Faden zu behalten.
Tracklist „Ashes Of The Wake“:
1. The Passing
2. In Your Words
3. Set To Fail
4. Contractor
5. Fake Messiah
6. Grace
7. Broken Hands
8. Dead Seeds
9. Everything To Nothing
10. Choke Sermon
11. Reclamation
Gesamtspielzeit: 44:51