So eifrig schnell diese Schweden ISOLE beim Veröffentlichen ihrer Alben sind, so langsam und zäh geben sich eben jene von der musikalischen Seite her. Gerade einmal ein gutes Jahr ist seit dem Vorgänger „Bliss Of Solitude“ verstrichen, und schon wird neues Material an die Doom-Jünger verteilt. Dass ein schneller Arbeitsprozess nicht unbedingt mit mangelhafter Qualität einhergehen muss, wird hier deutlich unter Beweise gestellt. „Silent Ruins“ ist nämlich prall gefüllt mit episch tristen Tönen, die eine melancholisch düstere Atmosphäre versprühen.
Gleich zu Beginn wird man mit „From The Dark“ von einem elfminütigem Hammersong erdrückt, der neben den zu erwartenden schleichenden Passagen auch mit Doublebass Einsätzen und einer gut in Szene gesetzten und im Rahmen bleibenden Steigerung des Härtegrades aufwarten kann. Die dezent eingeschobenen Growls tun das ihre dazu bei, dass ISOLE den Hörer vom ersten Track weg an die Boxen bindet. Mit „Forlorn“ (unter dem Namen haben die Schweden übrigens seinerzeit einige Veröffentlichungen getätigt) weht dank der Gitarrensequenzen ein Hauch von Orient durch den Raum ehe in „Nightfall“ der erste wirklich herausragende Refrain zelebriert wird und man die eindringlichen Wehklagen von Sänger Daniel Bryntse beinahe schon als eigenen Schmerz wahrnimmt. „Peccatum“ kann, rein auf Akustikklänge gestützt, wohl am ehesten als der schlechteste Beitrag auf dem neuen Werk bezeichnet werden, wenngleich auch hier Trauer und Schwermut als Quintessenz zum Tragen kommen.
Die restlichen drei Stücke überzeugen dagegen wieder auf voller Linie mit einer Mischung aus Melodie, Eingängigkeit, Einfühlvermögen und Hoffnungslosigkeit, weswegen ISOLE sich schon jetzt zumindest für einen Stockerlplatz in der Doomwertung 2009 anstellen können und sich eventuell in direkte Konkurrenz zu Größen wie CANDLESS und Konsorten stellen.
Tracklist „Silent Ruins“:
1. From The Dark
2. Forlorn
3. Nightfall
4. Hollow Shrine
5. Soulscarred
6. Peccatum
7. Dark Clouds
Gesamtspielzeit: 53:53
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