All of this time the girl was mine
I am in love like a rusted dog
All of the time my head in the fog
Isn’t it hard, living on Resurrection Boulevard – Isn’t It hard?Resurrection Blvd.
Wer vermag solches noch zu verbringen? Ein beeindruckend gutes Debüt, ein verdammt starker Nachfolger und ein nahezu genialer Drittschlag. Front-Teufel Dez Fafara und seine Männer von DEVILDRIVER steigerten sich von Werk zu Werk und durchlebten eine gesunde, aber stetige Weiterentwicklung, worauf sie mehr als stolz sein können. Doch was mag nach „Devildriver“, „The Fury Of Our Makers Hand“ und dem letzten Geniestreich „The Last Kind Words“ noch kommen? Die Erwartungen sind natürlich groß, wobei zu befürchten ist, dass die Jungs schon ihr Maximum erreicht haben, dennoch, oder gerade deswegen, ist „Pray For Villains“ mein meisterwartetes Album des Jahres. Wer aber eine Wiederholung ihrer Arbeit oder ein schwächeres Scheibchen erwartet, der hat definitiv seine Rechnung ohne Dez gemacht, der wie schon vor dem Vorgänger eine Steigerung prophezeite und auch einhielt.
Und so startet dieses Werk mit dem Titeltrack, der mit knackig, schnellem Riffing sofort die Richtung angibt, aber bei mir nicht sofort zünden wollte, aber sich dann umso mehr entfalten konnte. Ein Up-Tempo Metaltrack vor der ersten Güte und man merkt gleich eine kleine Neuerung, denn es gibt nun ein paar kurze und vereinzelte clean gesungene Backings, mehr als Stilmittel, denn als richtige Vocals. Vorerst sind diese neuen Nuancen im Gesang etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem da sich Dez manchmal in halb cleanen Parts versucht, diese aber bravourös meistert. Im Endeffekt fügen diese sich aber mehr als gekonnt in das Soundgefüge ein. Der zweite Track, „Pure Sincerity“ entpuppt sich als fettes, markerschütterndes Groove-Monster, das gegen Ende noch rockenderweise das Tempo anzieht.
Dass in der Instrumental-Abteilung nur absolute Meister, die von Album zu Album dazulernen, arbeiten, beweisen die Protagonisten auf diesem Album ohne Widerrede. Mike Spreitzer und Jeff Kendrick bombardieren sich gegenseitig mit abgefahrenen Riffs und Soli, Jon Miller sorgt für fetten Groove und was John Broeckling da auf seinem Drumkit macht, sollte wohl aus Gefahrengründen nicht nachgemacht werden. Der Chef selbst hat wieder an seiner Stimme gearbeitet und setzt diese in all seinen Facetten ein.
Trotz schierer Brutalität und zügiger Geschwindigkeit gibt es immer reichlich schöne Leads und Melodien, die für DEVILDRIVER mittlerweile schon typisch sind („Fate Stepped In“). „I`ve Been Sober“ kommt mit einem unheimlichen Spannungsbogen daher, ein melodisches Solo zu Beginn, abgedrehtes Riffing und einer mit vielen Tempi-Wechsel versehenen Songstruktur. Danach folgt mein Favorit „Resurrection Blvd.“, bei dem die Riffs richtig dramatisch in Szene gesetzt wurden und Dez brüllt dazu mit verzweifeltem Unterton seine Vocals aus der Kehle. Als weiterer Hit ist „Waiting For November“ zu bezeichnen und „It´s In The Cards“ läuft dafür zähflüssig herunter, hält aber das Niveau und sorgt für zusätzliche Abwechslung, wobei dessen absolut kein Bedarf wäre. Jeder Track ist ein Highlight für sich. Der Deaht´N´Roller „Teach Me To Whisper“ sei noch erwähnt, wobei ich auf die restlichen Kracher, 13 an der Zahl, nichtmehr weiter eingehe, da dies den Rahmen sprengen würde.
Und als wäre dies alles nicht genug, schenken DEVILDRIVER einfach mal 4 Songs im Digi-Pack dazu, und auch diese sind qualitativ nicht schlechter, wobei die Eigeninterpretation von „Wasted Years“ von den eisernen Jungfrauen natürlich Geschmackssache ist. Was bleibt noch zu sagen? – Ein weiteres, und das bisher beste Meisterwerk der Jungs aus Santa Barbara. – Nichts anderes.
Tracklist „Pray For Villains“:
1. Pray For Villains
2. Pure Sincerity
3. Fate Stepped In
4. Back With A Venegance
5. I´ve Been Sober
6. Ressurection Blvd.
7. Forgiveness Is A Six Gun
8. Waiting For November
9. It´s In The Cards
10. Another Night In London
11. Bitter Pill
12. Teach Me To Whisper
13. I See Belief
14. Self-affliction (Bonus)
15. Dust Be The Destiny (Bonus)
16. Damming The Heavens (Bonus)
17. Wasted Years (Bonus)
Gesamtspielzeit: 51:22