“Privilegivm” ist sicher eines der derzeit am meist erwarteten Alben in der Black Metal-Szene. Nachdem sich die deutsche Black Metal-Institution mit „Antithesis“ bereits selbst ein Denkmal schuf, drängte sich bei vielen Hörern die nicht unberechtigte Frage auf, wie man dieses Meisterwerk noch übertreffen wolle. Die Abgänge von A.D. und Daevas trugen ebenfalls nicht gerade dazu bei, diese Zweifel zu zerstreuen. Nichtsdestotrotz ließen sich SECRETS OF THE MOON, weder von der wahnsinnig hohen Erwartungshaltung, noch dem Drehen des Besetzungskarussells in irgendeiner Form ablenken und werkten drei Jahre an einem Album, das man definitiv mehr als einen würdigen Nachfolger von „Antithesis“ bezeichnen kann.
Mit düsteren, sakralen Klängen starten SECRETS OF THE MOON ihre Reise in eine musikalische Landschaft voller Dunkelheit. Obwohl man schon bei den ersten Klängen des Albums hört, dass hier nur SECRETS OF THE MOON am Werk sein können, kann man keineswegs von musikalischer Stagnation oder Stillstand sprechen. Die typischen Trademarks der Band bilden das musikalische Fundament, welches natürlich im Black Metal verwurzelt ist, ansonsten ist man jedoch für Neuerungen stets offen. Die neue Bassistin LSK (bekannt unter anderem von ANTEUS) hat sicherlich auch ihre Ideen beim Songwriting einfließen lassen, welche perfekt mit denen der Hauptsongwriter sG und Thelemnar harmonieren. Die anspruchsvollen Kompositionen pendeln zwischen epischen Momenten, schweren Doompassagen und Black’N Roll- Teilen, besonders auffällig ist eine bisher nicht da gewesene stimmliche Variabilität, die mit dazu beiträgt, dass eine Kategorisierung von „Privilegivm“ als Black Metal-Album sicherlich zu kurz greift.
SECRETS OF THE MOON ist mit „Privilegivm“ erneut ein absolutes Meisterwerk geworden, das verglichen mit „Antithesis“ die Genregrenzen noch etwas mehr sprengt, ohne jedoch damit für Black Metal-Hörer weniger interessant zu werden. Wer immer noch behauptet, Black Metal könne sich nicht weiterentwickeln, der lasse sich von „Priviligivm“ eines besseren belehren. Absolute Kaufempfehlung!
Tracklist „Privilegivm“:
1. Privilegivm
2. Sulphur
3. Black Halo
4. I Maldoror
5. Harvest (Part I: I Forgive Myself | Part II: The Tree Of Life | Part III: Exsultet)
6. For They Know Not
7. Queen Among Rats
8. Descent
9. Shepherd
Gesamtspielzeit: 65:26
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