SIX FEET UNDER - Graveyard Classics III
SIX FEET UNDER
Graveyard Classics III
(Death Metal)

 


Label: Metal Blade
Format: (LP)

Release: 2010


Eyes roll back in your face
Blood drips from your skin
When it comes to death
The grave always winsWormfood

Die Männer um Chris Barnes waren schon immer ein zweischneidiges Schwert. Die einen lieben die groovenden Deather aus Florida, die anderen halten sie überhaupt nicht aus. Der Gig in Wien war für mich wieder ein Beweis dafür, dass ich erstere nicht verstehen kann, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass SIX FEET UNDER schon einige gute Klassiker abgeliefert haben und auch mit ihren „Graveyard Classics“ für Aufsehen sorgten. Diese Kult-Scheibe wollen sie, nach dem eher dürftigen zweiten Teil, bei dem das komplette „Back In Black“ Album von AC/DC halbherzig verwurstet wurde, noch einmal aufleben lassen.

Namen wie SLAYER, VAN HALEN, TWISTED SISTER oder ANVIL lesen sich doch mal sehr gut, wenn man die Rückseite der „Graveyard Classics III“ betrachtet. Wie sich das aber in der Praxis anhört, muss erst ertestet werden. Im direkten Vergleich hört man natürlich sofort den um Längen fetteren Sound. Man bedenke, dass so manch Originalsong schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat. Als nächstes fällt auf, dass man sich im Gegensatz zum ersten Teil, eher unbekannteren Songs gewidmet hat. So tönt METALLICAs „The Frayed End Of Sanity“ ziemlich groovend aus den Boxen. Mit „At Dawn They Sleep“ von SLAYER hat man sich sogar an einen verhältnismäßig schnellen Song gewagt.

Alles in allem klingt das ja irgendwie recht gut, aber abgesehen vom Sound hat man sich sehr nahe am Original orientiert und setzt nur selten eigene Akzente, auch wenn SIX FEET UNDER natürlich unverkennbar durchscheint. Jetzt kann man sich aber auch noch fragen, wie ein Chris Barnes den Gesang von King Diamond, der mit MERCYFUL FATE bzw. deren Song „A Dangerous Meeting“ vertreten ist? Meines Erachtens, wenn man der Realität ins Auge sieht – grauenhaft. Ich habe mir wirklich sämtliche Songs parallel angehört, um sie mir in vollem Umfang ins Gedächtnis zu rufen und konnte oftmals nur entsetzt den Kopf schütteln. Chris grunzt immer gutturaler und tiefer, sodass mittlerweile überhaupt kein Text mehr zu verstehen ist. Keine Spur mehr von Kult, wie es beispielsweise „California Über Alles“ oder „Blackout“ versprühten, bei denen man schon gern abging, stattdessen macht sich Langeweile und Missfallen breit. Aber natürlich gibt es doch ein paar kleine Lichtblicke. „Pounding Metal“ ist zwar monoton, aber nett gemacht, „On Fire“ klingt schön frisch und „Psychotherapy“ und die Neuinterpretation eines PRONG Klassikers machen dann doch noch Spaß.

SIX FEET UNDER stecken schon seit einiger Zeit in einer Sackgasse, in der sie auf die Mauer wohl selbst sogar noch Ziegeln aufschichten oder um es ihrem Namen gleich zu tun – sie schaufeln sich ihr eigenes Grab. Dieser Verzweiflungsakt, an alte Tage anzuknüpfen ist total in die Hose gegangen. So viele Feinde ich mir auch jetzt gemacht habe, ich kann diese Scheibe nicht mehr anhören, da krame ich mir die ersten „Graveyard Classics“ oder „Haunted“ aus dem Schrank und vergesse diese unnötige Veröffentlichung.


Tracklist „Graveyard Classics III“:
1. A Dangerous Meeting (MERCYFUL FATE)
2. Metal On Metal (ANVIL)
3. The Frayed End Of Sanity (METALLICA)
4. At Dawn They Sleep (SLAYER)
5. No Fragile (BTO)
6. On Fire (VAN HALEN)
7. Pounding Metal (EXCITER)
8. Destroyer (TWISTED SISTER)
9. Psychotherapy (THE RAMONES)
10. Snap Your Fingers, Snap Your Neck (PRONG)
Gesamtspielzeit: 46:01


www.facebook.com/sixfeetunder

 

SIX FEET UNDER - Bringer Of Blood
SIX FEET UNDER – Graveyard Classics III
LineUp:
Chris Barnes
Steve Swanson
Terry Butler
Greg Gall
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