Slash
(Hard Rock)
Label: Roadrunner Records
Format: (LP)
Release: 2010
Nachdem letztes Jahr einer der größten Streithanseln der Musikgeschichte endlich sein vor unzähligen Jahren angekündigtes Album „Chinese Democracy“ herausgebracht hat, ist es nun an der Zeit, dass sein ehemaliger Kollege Saul Hudsen, besser bekannt als Guns’N’Roses Gitarrist SLASH zum Gegenschlag ausholt. Zwischendurch war es natürlich auch nicht ganz tatenlos, denn neben zwei VELVET REVOLVER Alben gab es ja auch noch die SLASH’S SNAKEPIT Werke. Der Mann hat sich für sein Solo-Debüt, ähnlich wie damals Dave Grohl (FOO FIGHTERS) für sein PROBOT Projekt, einiges an Unterstützung geholt. Selbiger wirkt auch mit Duff McKagan gemeinsam in einem Song mit. Nun muss ich aber vorneweg gleich zugeben, dass ich Axel Rose und seine Truppe nie mochte, auch wenn ich mir damit jetzt Feinde mache. An der Musik lag es großteils nicht, und schon gar nicht an diesem starken Gitarristen, aber nun zum Album.
So beginnt das Album locker rockig und in unverkennbarer GUNS’N’ROSES Manier mit „Ghost“, dem THE CULT Sänger Ian Astbury seine Stimme verliehen hat, um es danach bei „Crucify The Dead“ noch ruhiger werden zu lassen, aber nicht mit irgendwem, denn der sogenannte Prince of Darkness himself – OZZY OSBOURNE veredelt diese schön balladeske Scheibe. Zum ersten Male wird es ungewöhnlich, denn Slash hat sich auch außerhalb des Rock umgesehen. So sing Fergie von den BLACK EYED PEAS auf „Beautiful Dangerous“ und wirkt anfangs etwas unbeholfen, kann sich dann im kraftvollen Refrain aber voll entfalten.
So wie es sich anhört, hat der Herr mit den Locken und dem schicken Zylinder den Sängern die Songs richtig hingeschnitzt, denn Miles Kennedy von ALTER BRIDGE bekommt gleich zwei leicht melancholische Songs zum Singen geboten, während Lemmy Kilmister natürlich einen fetten Rocker einsingen darf. Auch wenn es keine Meisterwerke sind, die Slash auf sein Debüt gebannt hat, so haben sie bisher alle ein hohes Niveau halten können, was aber der Jammersong „Gotten“ mit Heulsuse Adam Levine von MAROON 5 nicht schafft. Dafür gibt es aber noch eine positive Überraschung. AVENGED SEVENFOLD Fronter Matthew „Shadows“ Sanders macht „Nothing To Say“ zu einem besonderen Song in dem Slash auf der E-Saite herumschrubbelt. Zu guter Letzt hat er auch noch eine kleine Legende ausgegraben, denn IGGY POP beendet das Album würdevoll.
GUNS’N’ROSES sind Geschichte, für ihn jedenfalls. Slash zieht sein eigenes Ding durch, wenn er auch seine Wurzeln nicht verleugnen kann. Das erste echte Soloalbum „Slash“ ist ein kleiner und abwechslungsreicher Ohrenschmaus mit guten Rockern für zwischendurch, mehr aber auch nicht.
Tracklist „Slash“:
1. Ghost
2. Crucify The Dead
3. Beautiful Dangerous
4. Back From Cali
5. Promise
6. By The Sword
7. Gotten
8. Doctor Alibi
9. Watch This Dave
10. I Hold On
11. Nothing To Say
12. Starlight
13. Saint Is A Sinner Too
14. We’re All Gonna Die
Gesamtspielzeit: 61:27