Kaum die Platte eingelegt und schon wird man mit dem ersten Klischee bombadiert. Eine vor Freude stöhnende Dame leitet den ersten Track des Debüts der Linzer Glam / Classic Rocker SERGEANT STEEL ein. „Hammer Of Love“ weißt auch alle Elemente auf, die man sich von diesem Genre erwartet. Ein einleitendes Solo, klassische Gitarrenriffs, hohe Vocals, ein paar dezente Synthies, mehrstimmige Backingvocals und ein eingängiger Chorus und eine Prise Kitsch.
In Linz und Umgebung sollte wohl bekannt sein, dass die Truppe aus der Asche von der Power Metal Combo BLOOD STAINED hervorgegangen ist. Warum die Jungs vor ein paar Jahren auf Glam Rock, im Stile der Großen aus den 80ern, dessen Revival schon gefühlte 20 Jahre dauert und unzählige Bands des Genres (noch heute) hervorgebracht hat, bzw. bringt, umgestiegen sind, vermag ich nicht zu sagen. „Lovers & Maniacs“ zeigt wiederum, dass sie sich in dem Genre nicht nur wohl fühlen, sondern auch auskennen. Sämtliche Songs sind echte 80er Scheiben, die teils mit Kitsch, teils mit echter Dramatik und vor allem mit viel Spaß aufgenommen wurden. Apropos aufgenommen. Die Produktion könnte ein Streitpunkt sein, denn diese ist laut Band authentisch gehalten, was nicht verwerflich ist, doch könnte der eine oder andere die dadurch eher dünn wirkenden Gitarren bekritteln. Mich persönlich stört hauptsächlich, dass die Drums stellenweise etwas zu dominant sind, aber das muss eh jeder für sich selber entscheiden. Zudem wird der Mann fürs Mastering Beau Hill sowieso wissen was er tut, hat er doch schon mit Bands wie RATT, EUROPE oder WINGER zusammen gearbeitet.
Fakt ist jedoch, dass SERGEANT STEEL hierzulande das Monopol des Glam Rocks innehaben und dieses auch verteidigen werden. Auch wenn die Songs nicht gerade viel Neues in Sachen Rock aufbringen, die internationale Konkurrenz überaus groß ist und man sich von dieser nicht wirklich abhebt, machen sie Spaß und live rocken die Nummern sowieso.
Tracklist „Lovers & Maniacs“:
1. Hammer Of Love
2. Chasing Love
3. Looking For An Angel
4. Still In Love
5. Taking The World By Storm
6. Seizin´The Crown
7. Luve Hurtz
8. High On Life
9. Miss U Tonite
10. Nuts Of Steel
Gesamtspielzeit: 43:44