Pandemonium
(Piano Metal)
Label: DIY
Format: (EP)
Release: 2010
Bastian Emig, seines Zeichens Schlagzeuger bei der Ausnahmeband VAN CANTO, die ansonsten nur durch Stimmakrobatik glänzt, ist diese Metal Band wohl nicht ausgefallen genug und so ruft er mal eben IN LEGEND ins Leben. Ist er durch seine A capella-Hauptband nur als Trommler bekannt, entpuppt er sich bei seiner neuen Band als starker Sänger und Tastenvirtuose.
IN LEGEND verzichten komplett auf Stromgitarren, somit gibt es neben Bastians schönen aber heftigen Klaviersalven und Piano-Stücken nur Unterstützung von Basser Daniel Wicke, mit dem er schon bei JESTERS FUNERAL und den RAZORBLADES muszierte und Drummer Dennis Otto (u.a. JOVIAN SPIN). Aber was heißt hier nur – diese drei Männer erschaffen auf der ersten und selbstproduzierten EP „Pandemonium“ eine Soundwand, die mit diesen einfachen Mitteln nicht vorstellbar ist und in Folge dessen auch mit Leichtigkeit in die Kategorie Metal fällt.
Der Titeltrack ist heftig und eingängig zugleich. Bastian hämmert in die Tasten und sein Gesang steht seinen Kollegen von VAN CANTO in nichts nach, wobei er mit seinem kraftvollen Organ auch recht viel Gefühl in viele Gesangspassagen legt. Nach einigen Durchläufen entwickelt sich der Song in einen bösen Ohrwurm, den man den ganzen Tag vor sich hin trällert. Eingängig sind die weiteren Songs auch, wobei aber „Heya“ erst thrashig und dann leicht poppig ins Ohr flattert und „Prestinate“ zwischen heavy und verträumt schwankt. „The Healer“ hingegen kommt etwas opulenter und mit treibender Rhythmik daher. Gegen Ende des Songs treffen im eingebauten Instrumental „Remedy“ noch klassische Klänge auf moderne Sounds.
Bastian überlässt nichts dem Zufall und geht nach der Devise „no guts – no glory“, wie man an der Aufmachung sieht. Ein gelungenes Cover, professionelle Promo-Pics, ein perfekter transparenter Sound mit viel Druck und ein starker Videoclip zu „Pandemonium“, für den sogar ein Flügel das Zeitliche segnen musste, zeigen, dass IN LEGEND alles auf eine Karte setzen. Und sollte das kommende Album diese Qualitäten halten, dann geht es problemlos in Richtung Bestwertungen, auch wenn es wie immer Leute mit Brettern vorm Kopf geben wird.
Tracklist „Pandemonium“:
1. Pandemonium
2. Prestinate
3. The Healer (Inclusive Remedy)
4. Heya
Gesamtspielzeit: 18:17