Die Urväter der New Wave Of Heavy Metal Bewegung JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN stehen, wie es derzeit aussieht vor ihrer Rente und nur wenige namhafte Bands dieser Ära sind noch übrig geblieben. Dennoch gibt es immer wieder Reunionen, junge Combos die versuchen diese Ära wieder aufleben zu lassen oder alte Haudegen, die sich nicht unterkriegen lassen. Irgendwo zwischen die letzten beiden Parteien gehören – auch wenn sie nicht von der Insel kommen – sicherlich WOLF, die die alte Schule der NWOBHM wohl eingehend studiert und verstanden haben. Eigentlich ist die Truppe ja in Schweden zu Hause und erst in den Neunzigern gegründet worden, doch könnte so manch Album leicht den Achtzigern entsprungen sein.
Das neue Werk „Legions Of Bastards“ ist durch und durch von den britischen Heavy Metal Urgesteinen inspiriert, strotzt nur so von Zitaten aus dieser Ära und klingt über weite Strecken vertraut. Denn – WOLF verstehen es trotzdem spritzig, dynamisch und frisch zu klingen. Man nimmt einfach eine bekannte Rezeptur und vermengt die mit ein paar coolen Ideen und fügt noch Unmengen an Spielfreude hinzu. „Vicious Companions“ und „Full Moon Possession“ sind richtige Heavy Metal Energiebündel, die knackige Riffs, tolle Rhythmik und gute Refrains mitbringen. Als erstes großes Highlight möchte ich aber dennoch „Jekyll & Hyde“ nennen. Ein starker Stampfer mit gutem Spannungsbogen und genialem Chorus, der nicht mehr aus dem Kopf will und zur Sucht verleitet.
Das ebenso starke „Absinthe“ hingegen gibt wieder Vollstoff, kommt mit IRON MAIDEN Melodien und Rob Halford Gesang daher. Nicht nur das Songwriting ist grandios, sondern auch die Produktion passt perfekt. Irgendwie hat es der Prodzuent geschafft einen authentisches Heavy Metal Sound zu kreieren ohne auf die nötige Wucht jedes einzelnen Instrumentes zu verzichten.
Weiter geht es mit „Tales From The Crypt“, das auch durch tolle Melodien und eine gute Gesangsleistung von Niklas lebt. Irgendwie klingt er auf diesem Album sehr stark nach Halford in seinen Anfangstagen, bringt aber dennoch eigene Akzente mit ein. Dass der Song starke Finger Tapping Parts hat und ebenso furiose Soli, sollte auch noch erwähnt werden. Mit „False Preacher“ hat man dann noch einen weiteren MidTempo Banger geschaffen, der etwas hervorzustechen vermag.
Freunde des gepflegten Heavy Metal müssen einfach der „Legions Of Bastards“ beitreten, denn obwohl „Ravenous“ schon ein gutes Werk war, hat man mit dieser fünften Scheibe echt nochmal mächtig eines drauf gesetzt. Ich bin schon auf die Live-Umsetzung gespannt, die sicher nicht minder energiegeladen ausfallen wird.
Tracklist „Legion Of Bastards“:
1. Vicious Companions
2. Skull Crusher
3. Full Moon Possession
4. Jekyll & Hyde
5. Absinthe
6. Tales From The Crypt
7. Nocturnal Rites
8. Road To Hell
9. False Preacher
10. Hope To Die
11. K-141 Kursk
Gesamtspielzeit: 52:32
