Mit dem ersten Lebenszeichen bzw. der selbstveröffentlichten EP „Pandemonium“, zeigte die außergewöhnliche Truppe recht gut, dass Metal auch ohne Gitarren gut funktioniert. Hier ist nämlich das Piano die treibende Kraft. Bastian Emig, der eigentlich bisher nur als Drummer der A-Capella-Band VAN CANTO bekannt war, hat mit IN LEGEND womöglich ein neues Genre gegründet, den Piano Metal. Ein Druckmittel brauchte er dann doch und darum gibt es mit Basser Daniel Vicke und Drummer Dennis Otto auch eine fähige Rhythmusfraktion.
Die EP sorgte für viel Staunen und heimste durchwegs positive Kritiken ein. Dass man damit auch gleich einen Plattenvertrag ergatterte, war da nicht verwunderlich und auch, dass die vier Tracks nun auf dem Debüt Album zu finden sind, ist auch nachvollziehbar, war die EP nur über die Band zu bekommen und streng limitiert.
Das erste Werk von IN LEGEND hört auf den Namen „Ballads´N´Bullets“, was schon viel aussagt, denn das Trio schwankt immer wieder zwischen harten Passagen und balladesken Parts, was der Track „Pandemonium“ perfekt zeigt. Hier gibt es schnellere Teile, Doublebass und gute Rhythmik. Auf der anderen Seite stehen natürlich die schönen Pianoklänge von Basti und seine gefühlvolle Stimme, die dem Track seinen Charme geben. „Heaven Inside“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, ist aber fast noch etwas melodischer und geht dank treibender Rhythmik schön ins Ohr. Mit „At Her Side“ hat man dann die erste waschechte Powerballade, die mit hymnischen Refrain sich richtig schön entfaltet. An Härte fehlt es dem Album aber sicher nicht, denn sowohl die druckvolle Rhythmik, als auch die tieferen Akkorde des Pianos sorgen für die nötige Portion Metal.
Wenn man an der Quelle sitzt, warum dann nicht auch gleich zugreifen? – dachte sich wohl Bastian und schnappte sich VAN CANTOs Engelsstimme Inga, um aus „Stardust“ ein weiteres Highlight zu zaubern. Das Duett ist äußerst gelungen und zeigt auch schön, dass sich das Multitalent nicht hinter den Sängern seiner Haupttruppe verstecken muss. Bei „Yue“ darf man zwischendurch entspannen, denn der Track ist ein reines Instrumental und sehr klassisch angehaucht. Nach den bereits bekannten Tracks „Heaya“ und „Prestinate“, beendet „Universe“ dieses gelungene Debüt mit tollen Klängen und einem ausgesprochen guten Chorus.
IN LEGEND sind Exoten im Metal Genre und zeigen, dass Metal auch ohne Gitarren funktionieren kann und das auf hohem Niveau. Gefühl, Härte, Groove und Atmosphäre sind durchgehend gegeben und somit ist „Ballds´N´Bullets“ ein gelungenes Metal Album und lässt mit Spannung erwarten, was da in den nächsten Jahren noch kommen mag.
Tracklist „Ballads ‚N‘ Bullets“:
1. Heaven Inside
2. Pandemonium
3. Elekbö
4. At Her Side
5. Vortex
6. Life Is Up To You
7. The Healer (incl. Remedy)
8. Yue
9. Soul Apart
10. Stardust
11. A Hanging Matter
12. Prestinate
13. Heya
14. Universe
Gesamtspielzeit: 58:03