Die Schwedischen Power Metaller von FALCONER feiern heuer ihren zehnten Geburtstag, sofern man vom Release des Debüts „Falconer“ ausgeht. Newcomer des Jahres wurde überall gerufen und auch der Nachfolger „Chapters From A Vale Forlorn“ war äußerst gelungen. Vor zehn Jahren hatten die Schweden außerdem den Vorteil vom Pagan verschont zu bleiben und als eine Art Vorreiten in Sachen Folk Metal zu gelten. Schon damals verbanden sie wunderbar die folkloristischen Elemente und Instrumente mit saftigem Power/True Metal.
Mit dem Abgang von Sänger Mathias Blad nahm trotz eines guten „Spectre Of Deception“ der Erfolg ab und der große Durchbruch blieb auch bei seiner Wiederkehr 2005 leider aus. Nachdem FALCONER in den letzten Jahren viel experimentierten, mal härter, mal epischer und mal mainstreamiger wurden, entschied sich die Band mit „Armod“ wieder ihre Wurzeln auszugraben. Der Folk sollte wieder im Vordergrund stehen und neben den Gitarren keine Keyboards verwendet werden. Stattdessen setzt die Band auf ihrem siebten Werk auf Flöten, Streicher und akustische Gitarren. Dennoch, wie der Opener „Svarta Ankan“ beweist, wissen die Schweden zu riffen. Scharfe Riffs und eine knallende Doublebass leiten den Song ein, bis man dann im Mittelteil mit akustischem Zwischenspiel und Mathias´ ruhiger Stimme den Wind aus den Segeln nimmt. Außerdem bekommt der Fronter hier weibliche Unterstützung, die auf „Armod“ noch öfter auftaucht.
Pathetisch, rhythmisch, somit also FALCONER-typisch kommt „Dimornas Drottnig“ daher und lässt die Folk-Elemente wie angekündigt hochleben. Um das ganze nochmals zu unterstreichen, hat man sich auf diesem Album komplett für die schwedische Gesangssprache entschieden, was vielleicht nicht jedem gefallen wird. Passen tut sie zum Sound auf jeden Fall, doch erschwert dies natürlich das Mitsingen und mindert die Eingängigkeit.
Musikalisch sind FALCONER aber auf jeden Fall solide wie eh und je. „Grimborg“ erzeugt ein sehr gute düstere Atmosphäre, „Fru Silver“ lässt Erinnerungen an Mittelalter Rock aufkommen und „Vid Rosornas Grav“ hat starke Riffs zu bieten.
Fans der Band sollten mit „Armod“ sicherlich schnell zurecht kommen, mir persönlich, obwohl ich die beiden ersten Alben sehr schätze, ist hier zu viel Folk am Werke und die schwedische Sprache erschwert mir manchmal den Spaß. Gut, dass die Band angekündigt hat, diesen Stil nicht beizubehalten, denn irgendwie fehlt dem Album der Kultfaktor eines „Chapters…“ und die Spritzigkeit eines „Grime Vs. Grandeur“. Was bleibt, ist ein nettes Folk Metal Werk.
Tracklist „Armod“:
1. Svarta Ankan
2. Dimmornas Drottning
3. Griftefrid
4. O, Tysta Ensamhet
5. Vid Rosornas Grav
6. Grimborg
7. Herr Peder Och Hans Syster
8. Eklundapolskan
9. Grimasch Om Morgonen
10. Fru Silfver
11. Gammal Fäbodpsalm
Gesamtspielzeit: 49:39
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