Dead Winter Dead
(Heavy Metal | Hard Rock)
Label: Edel (earMusic)
Format: (LP) | (Re-Release)
Release: 1995 | 2011
The dream in your sleep you never wanted to awaken
I have the plan that won’t fail
A crime without trail and all I really need right now is you!I Am
Dass SAVATAGE mit der Zeit in Richtung Musical abdrifteten und auch einen Hang zu großen Konzepten hatten, war spätestens seit „Gutter Ballet“ kein Geheimnis mehr, doch mit dem großen Epos „Dead Winter Dead“ übertrafen sie sich in dieser Hinsicht selbst. Heute würde man das Konzept als geschichtliches Ereignis sehen, doch das Thema Zivilkrieg in Jugoslawien war damals 1995 als dieses Werk geschrieben wurde noch grausame Realität. Inspiriert durch den Song „Watching You Fall“ vom Vorgänger „Handful Of Rain“ schrieben Jon Oliva und Paul O´Neill an einer musikalischen Verarbeitung dieses Krieges.
Bei „Dead Winter Dead“ hat sich auch im Line-Up von SAVATAGE wieder etwas getan, denn statt Alex Skolnick (TESTAMENT), der den verstorbenen Christian „Criss“ Oliva auf dem ihm gewidmeten „Handful Of Rain“ vertrat, bediente nun Chris Caffery die Gitarre, was er bis zum Ende von SAVATAGE auch weiterhin tat. Und zum ersten Male in der Geschichte wurde auch ein zweiter Gitarrist engagiert, denn Al Pitrelli begann sein fünfjähriges Gastspiel.
Im Gegensatz zum Einstieg in den Musical Metal mit dem Album „Gutter Ballet“, folgt dieses Werk einem durchgehenden Konzept und wirkt daher sowohl lyrisch als auch musikalisch mehr aus einem Guss als seine Vorgänger. Bereits die zwei Intro-Songs „Overture“, welches sehr dramatisch gestaltet ist und das düstere „Sarajevo“ mit gefühlvollen Vocals von Zachary Stevens, erzeugen eine ungemein dichte Atmosphäre. „This Is The Time (1990)“ führt dies souverän weiter und überzeugt durch starke Melodien und einer guten Spur Pathos. Wo Zak Gefühl zeigt, da gibt Jon Oliva richtig Gas. Bei dem bitterbösen Stampfer „I Am“ greift Jon nämlich zum ersten Male seit „Streets“ wieder zum Micro, da sich seine Stimmprobleme in den letzten Jahren erheblich besserten. Und das hört man, denn die fiesen Vocals und geliebten Ausraster des Mountain King sitzen wie eh und je. Ebenso düster aber opernhafter geht es bei „Starlight“ mit mehrstimmigen Sprechgesängen weiter. „Doesn´t Matter Anyway“ wird wieder von Jon gesungen und ist wohl der direkteste Song des Albums. Ein schnelles Heavy Metal Geschoss, das für die nötige Abwechslung sorgt. Aber das Kontrastprogramm folgt auf dem Fuße. „This Isn´t What We Meant“ ist ein herzzerreißende Ballade, bei der Zak erneut alles gibt.
Neben den musicalartigen Arrangements und den Heavy Metal Songs, hat man sich aber auch von der klassischen Musik inspirieren lassen und diesen wie man dem Titel nach schon erwarten kann, in „Mozart And Madness“ eingewoben. Auch das Instrumental „Christmas Eve (Sarajevo 12/24)“ kommt von der klassischen Seite und zeigt welch guter Songwriter Paul O´Neill für SAVATAGE war.
„Dead Winter Dead“ besticht wie eigentlich jedes SAVATAGE Album durch seine Einzigartigkeit und das geniale Songwriting dieser Ausnahmeband. Auch dieses Epos gehört definitiv in jede gutsortierte Sammlung.
Tracklist „Dead Winter Dead „:
1. Overture
2. Sarajevo
3. This Is The Time (1990)
4. I Am
5. Starlight
6. Doesn´t Matter Anyway
7. This Isn´t What We Meant
8. Mozart And Madness
9. Memory (Dead Winter Dead Intro)
10. Dead Winter Dead
11. One Child
12. Christmas Eve (Sarajevo 12/24)
13. Not What You See
14. Miles Away/Follow Me (Acoustic)
15. When The Crowds Are Gone (Acoustic)
Gesamtspielzeit: 64:38