DREAMTALE - Refuge From Reality
DREAMTALE
Epsilon
(Power Metal)

 


Label: Secret Door
Format: (LP)

Release: 20.04.2011


Das Musikbusiness ist bekanntlich nicht immer fair, denn bereits das Debüt dieser finnischen Power Metal Truppe war sowohl von der Qualität als auch von der Spielfreude weit über dem Durchschnitt, aber leider schafften die Musiker rund um Bandkopf und Gitarrist Rami Keränen den ganz großen Durchbruch bis heute nicht. Ich entdeckte die Truppe aber erst mit dem dritten Werk „Difference“, das durch den Wahnsinns-Sänger Jarkko Ahola (NORTHERN KINGS, TERÄSBETONI) zu meinem absoluten Favouriten der Band wurde.

Aber auch der Vorgänger „Ocean´s Heart“ und das letzte Werk „Phoenix“ hatten ihre starken Momente und können musikalisch mühelos mit Genregrößen wie SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS oder NIGHTWISH mithalten. Obwohl man sich seiner Linie immer treu blieb, so haben alle bisher erschienen Alben einen gravierenden Unterschied; einen anderen Sänger. Wenn man Nils Nordling, der nur live tätig war, dann kommt die Truppe in zwölf Jahren auf ganze sechs Sänger. Aber bekanntlich wachsen ja die Stimmwunder in Finnland auf den Bäumen und so zauberten sie für „Phoenix“ den talentierten Erkki Seppänen (KYPCK) aus dem Power Metal Hut und brachen denn Bann. Das neueste Werk hört auf den namen „Epsilon“ und wäre fast das erste Album ohne LineUp-Wechsel, hätte Pasi Ristolainen die Band nicht nach dem letzten Release verlassen.

Aber genug geschwafelt, „Epsilon“ ist erneut ein großartiges Album dieser ambitionierten und vor allem verdammt spielfreudigen Band. Auf diesem Album findet man haufenweise Hooks, unzählige geniale Melodien, tolle Rhythmen und dazu passend, perfekte Gesangslinien. Klar, die Musik von DREAMTALE klingt an manchen Stellen etwas naiv, aber diese spritzige Art wie sie ihren melodischen, meist sehr schnellen Power Metal präsentieren, ist einfach genial. Man nehme einfach das eingängige Melodiefeuerwerk mit Doublebass-Gewitter „Each Time I Die“, das vor Energie nur so sprüht. Dynamischer geht es bei „Firestorm“ zu, aber auch dieser Song geht sehr schnell in´s Ohr und versprüht eine extrem positive Atmosphäre, während „Fly Away“ mit bombastischen Keyboardmelodien, fast an Schlachtklängen denken lässt. „Angel Of Light“ beginnt mit mehrstimmigen A-Capella Gesang und geht in poppige Rhythmen über. Synthies und Melodien haben diesen Song fest im Griff, während die Gitarren etwas weiter in den Hintergrund geschoben werden. So hat aber auch Erkki mehr Platz um sich auszutoben.

Aber keine Angst, die Gitarren braten dafür bei „Where Eternal Jesters Reign“ umso mehr und Drummer Petteri ballert uns Salve um Salve mit der Doublebass um die Ohren. „Reasons Revealed“ tönt als epische Ballade und erinnert von den Melodien her an alte SONATA ARCTICA. Hier wird für Gänsehaut gesorgt, wohingegen „Stranger´s Ode“ wieder richtig Gas gibt. Ich kann hier einfach keine durchschnittlichen Songs finden, denn auch das extrem abwechslungsreiche Epos „Lady Of A Thousand Lakes“ und das abschließende Drama „March To Glory“ packen mich von der ersten bis zur letzten Minute.

Wer auf klassischen nordischen Power Metal der alten Schule steht und die Anfangstage der genannten Bands, sowie CELESTY oder BLOODBOUND steht, der wird DREAMTALE lieben. So viel Spielfreude, Spritzigkeit und Energie hört man bei einer so routinierten Band nur noch selten.

 


Tracklist „Refuge From Reality“:
1. Firestorm
2. Angel Of Light
3. Each Time I Die
4. Where Eternal Jesters Reign
5. Fly Away
6. Reasons Revealed
7. Stranger´s Ode
8. Mortal Games
9. Lady Of A Thousand Lakes
10. March To Glory
Gesamtspielzeit: 48:58


www.dreamtale.org

 

DREAMTALE - Refuge From Reality
DREAMTALE – Refuge From Reality
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