TRIVIUM - In Waves
TRIVIUM
In Waves
(Thrash Metal | Modern Metal)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 2011


Als ich über die TRIVIUM Facebook Fanpage erfuhr, dass es von “In Waves” eine streng limitierte Super Sexy Special Sonder Edition geben wird hab ich nicht lange gezögert und mir das Teil gleich gegen einen geringen Aufpreis zum Standardrundling im Store bestellt. Neben der Special Edition CD sind eine DVD, ein T-Shirt, transparente Schallplatten, ein Poster und noch so einiges Zeugs dabei. Außerdem gabs einen Downloadcode, um „In Waves“ schon vorab zu beschnuppern während das Paket über den großen Teich geflogen wurde. Ziemlich cool muss ich schon sagen, und mit großer Vorfreude wartete ich bis der Laptop endlich alles runtergesaugt hatte.

So viel sei verraten, man erkennt, dass es sich hierbei um ein TRIVIUM-Album handelt. Ohne Wenn und Aber. Der Besetzungswechsel hinter der Schießbude wirkte sich nicht wirklich negativ aus, Nick Augusto macht seine Sache sehr, sehr souverän, da gibt’s nix zu rütteln.

Ein Intro scheint inzwischen ja schon zwingend notwendig zu sein um den Lauscher vor dem Soundsystem in die richtige Stimmung zu setzen, und so hörte ich gespannt dem Klaviergeklimper von „Capsizing The Sea“. Naja. Klingt weder episch noch ist es musikalisch ein Highlight, aber immerhin wird das Thema beim Titelsong „In Waves“ wieder aufgegriffen. Der Track legt gleich durch ein massives Growlen los, und auch die Riffs sowie das Drumming bringen die Nackenmuskulatur in leichte Verlegenheit. Der klare Gesang von Heafy hat sich zu den Vorgängeralben ebenfalls hörbar verbessert. Ein durchaus guter Einstieg. Mit „Inception Of The End“ beweisen die vier Amis dann wieder, dass sie neben massiven Riffs auch immer noch sauschnelle melodische Parts drauf haben und diese wunderbar zu dem etwas langsameren Gesang passen, der den Song beim ersten Durchlauf etwas harmlos erscheinen lässt. Gerade im Vergleich zum wunderbaren Hassbrocken „Dusk Dismantled“ der seineszeichens ausser Shouts und Growls nichts duldet. So zeigt sich nach den ersten vier Nummern bereits die enorme musikalische Bandbreite die hier vorherrscht.

„Watch The World Burn“ und „Black“ sind zwar musikalisch nicht schlecht, wirken aber, betrachtet man vergangene Werke, etwas weichgespült und auf „easy listening“ getrimmt. „A Skyline´s Severance“ setzt hingegen wieder auf die bewährten Zutaten Härte und Rhythmus. Danach gibt’s mit dem Instrumental „Ensnare The Sun“ einen kurzen Break, bevor „Built To Fall“ aus den Boxen dröhnt, ein melodisches Meisterwerk, bei dem Heafy eine unglaubliche Portion Emotion in seine Stimme packt und diese nach allen Ecken und Enden variiert und ausschweifen lässt. “Caustic Are The Ties That Bind” scheint auf den ersten paar Minuten ein weiterer Brüllbatzen zu sein, doch zur Mitte des Songs beendet ein Interrupt, der etwas nach BULLET FOR MY VALENTINE klingt, das Growlspektakel und nimmt das Tempo fast komplett raus. Genau wie „Forsake Not The Dream“ braucht es ebenfalls ein paar Anläufe um die ganze Komplexität der unterschiedlichen Riffs und Strukturen zu erahnen. „Drowning In Slow Motion“ ist ein echter Thrasher, den viele auch gerne auf der Standard-CD gesehen hätten, die 2:41 Nummer „A Grey So Dark“ klingt hingegen eher wie eine etwas rockigere Popnummer – Jungs, wandelt bitte nicht auf den Spuren von BON JOVI!

Direkt gut, dass mich „Chaos Reigns“ als reiner Speed-Shouter wieder überzeugen kann… kurzfristig, denn mit „Of All These Yesterdays“ schiebt TRIVIUM eine astreine Ballade hinten nach. Ja, eine Ballade, noch balladiger als sie 2006 auf „The Crusade“ mit „This World Can´t Tear Us Apart“ anzudeuten vermochten. Klingt aber hier schlimmer als es wirklich ist, denn das Teil vermag durchaus zu gefallen, denn gegen Ende hin gesellen sich ja dann doch noch etwas härter Töne zum Schmus dazu und während der Song auf dem normalen Tonträger nahtlos in das Outro übergeht hat die Special Edition mit „Shattering The Skys Above“ eine Nummer im Talon, die auch ohne weiteres auf „Ascendency“ gefunden werden hätte können. Was man auf einer ganz anderen Platte einer ganz anderen Band ebenso finden kann ist „Slave New World“ von SEPULTURA. Für mich persönlich zählt ja „Chaos A.D.“ immer noch zu den Top Ten Alben aller Zeiten, weswegen mich die Neuinterpretation besonders freut. Die Unterschiede zum Original sind zwar deutlich hörbar, aber das Cover ist zu 100% gelungen.

Nicht ganz 100% bekommt „In Waves“. Zwar sind TRIVIUM immer noch TRIVIUM, aber irgendwie wirkt das Album sehr auf Hörbarkeit getrimmt und hat mir zu wenige Ecken und Kanten, obwohl es auch wie die anderen Studioalben mit mehrfachem Hören immer besser wird. Das Level des Konzeptalbums „Shogun“ erreicht es auf jeden Fall, und schlecht oder durchschnitt war das auch bei weitem nicht, genial hingegen ebenfalls nicht.

 

 


Tracklist „In Waves“:
1. Capisizing The Sea
2. In Waves
3. Inception Of The End
4. Dusk Dismantled
5. Watch The World Burn
6. Black
7. A Skyline´s Severance
8. Ensnare The Sun
9. Built To Fall
10. Caustic Are The Ties That Bind
11. Drowning In Slow Motion
12. A Grey So Dark
13. Chaos Reigns
14. Of All These Yesterdays
15. Leaving This World Behind
16. Shattering The Skies Above
17. Slave New World
Gesamtspielzeit: 66:28


www.trivium.org

 

TRIVIUM - Ember To Inferno
TRIVIUM – In Waves
LineUp:
Matt Heafy
Corey Beaulieu
Paolo Gregoletto
Nick Augusto
7.5
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