The World Is Ours Vol. 1 – Everywhere Further Than Everyplace Else
(Hard Rock | Heavy Metal)
Label: UDR Music
Format: (Live)
Release: 2011
Zum 35. Geburtstag gab es voriges Jahr mit „The World Is Yours“ eines der besten MOTÖRHEAD Alben der letzten Jahre und heuer beehren uns Lemmy & Co mit einem in Chile mitgeschnittenen Livealbum.
Ein MOTÖRHEAD Album, insbesondere ein Livealbum zu besprechen ist nicht wirklich leicht, denn was soll man schreiben was nicht schon hunderte Male zuvor darüber geschrieben wurde? Man weiß sowieso schon im Vorhinein was einen erwartet, zu konstant ziehen MOTÖRHEAD ihr Ding durch. Kaum eine andere Band zelebriert den dreckigen Rock’n’Roll auf diesem hohen Level, und das ist auch gut so. Lemmy ist stimmlich gut wie eh und je, auch wenn man ihm gelegentlich das hohe Alter etwas anmerkt. Mikkey verdrischt sein Schlagzeug mit der gewohnten Präzision und Kraft und Phil spielt seine Gitarre gewohnt solide und unauffällig, auch wenn er auf der aktuellen Tour ein ziemlich langes Solo hat. Somit wäre zur Musik auch schon alles gesagt.
Die Setlist bietet ebenfalls fast keine Überraschung. Jahrelang erprobt gibt es haufenweise Klassiker und einge neuere Songs, wobei für die CD und DVD Aufnahme mehr aktuelle Songs den Weg ins Programm fanden. Anstatt der üblichen vier – „I Know How To Die“, „One Night Stand“, „Get Back In Line“ und „Rock Out“ gibt es diesmal mit „The Thousand Names Of God“ und „In The Name Of Tragedy“ noch zwei weitere und „Just ‚cos You’ve Got The Power“ hat etwas überraschend den Weg zurück in die Setlist gefunden. Somit wären eventuelle Überraschungen auch abgehandelt.
Die aus 17 Songs bestehende Mischung aus alt und neu weiß von Beginn an zu überzeugen und schafft es auch gut die Energie des Auftrittes einzufangen und wiederzugeben, auch wenn die enorme Lautstärke fehlt und der Sound für MOTÖRHEAD extrem gut ist. Klassiker wie „Iron Fist“, „Metropolis“, Killed By Death“, Ace Of Spades“ und „Overkill“ hat man zwar schon tausendfach gehört und trotzdem wäre eine Show ohne diese Songs einfach keine echte MOTÖRHEAD Show. Hört man halt immer wieder gerne.
Als Draufgabe gibts noch drei Songs vom Konzert in New York vom Februar 2011 wobei hier DORO und Gitarrist Todd Youth bei „Killed By Death“ mit von der Partie sind, und sechs Songs vom Auftritt in Manchester im November 2010. Hier gibt es mit „Be My Baby“ einen Song den man live nicht allzuoft hört und bei „Born To Raise Hell“ darf Michael Monroe mit ran und macht gar keine so schlechte Figur. Schön an den zusätzlichen Aufnahmen ist, dass man hier den perfekten Beweis hat dass MOTÖRHEAD live immer gleich sind. Keine Qualitätsschwankungen, immer 100% gebend, ist es genau das was MOTÖRHEAD zu MOTÖRHEAD macht, und das seit 36 Jahren. Diese Kontinuität hat sie dort hin gebracht wo sie heute sind und ihnen eine seit Dekaden loyale Fangemeinde beschert.
Zum drüberstreuen liegt auch noch eine DVD der Auftritte bei, die die CDs in den Schatten stellt. MOTÖRHEAD hören ist gut, aber MOTÖRHEAD sehen ist besser. Die einzige Frage die sich mir stellt ist, warum der Santiago Auftritt in schwarz/weiß ist und der Rest in Farbe. Mir ist es zwar egal, und es stört nicht wirklich, aber seltsam ist es schon. Neben den Liveaufnahmen sind noch drei sehr interessante und kurzweilige Interviews auf der DVD, zum Glück mit Untertiteln versehen, da sonst der nicht anglophone Fan seine Probleme hätte Lemmy und Phil zu verstehen.
Zusammenfassend ist „The World Is Ours Vol. 1“ ein extrem starkes Livealbum, dass jeden Motörheadbanger vollstens zufriedenstellen wird und auch für jeden Metaller fast ein Pflichtkauf ist. Wo MOTÖRHEAD draufsteht ist auch MOTÖRHEAD drinnen, da kann man absolut nichts falsch machen. Wenn es kein Livealbum wäre gäbe es ohne Wenn und Aber 7 Punkte.
Tracklist „The World Is Ours Vol. 1“:
Disc 1 (CD)
1. Iron Fist
2. Stay Clean
3. Get Back in Line
4. Metropolis
5. Over the Top
6. One Night Stand
7. Rock Out
8. The Thousand Names of God
9. I Got Mine
10. I Know How To Die
11. The Chase Is Better Than the Catch
12. In the Name of Tragedy
13. Just ‚Cos You Got The Power
Disc 2 (CD)
1. Going to Brazil
2. Killed by Death
3. Ace of Spades
4. Overkill
5. Rock Out
6. The Thousand Names of God
7. Killed by Death
8. We Are Motörhead
9. Stay Clean
10. Be My Baby
11. Get Back in Line
12. I Know How to Die
13. Born to Raise Hell
Gesamtspielzeit: 58:01 + 59:52