LACUNA COIL - Dark Adrenaline
LACUNA COIL
Dark Adrenaline
(Gothic Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2012


Die Italiener von LACUNA COIL kann man mittlerweile als Veteranen des Gothic Rocks bezeichnen, haben sie in den letzten eineundhalb Dekaden kräftig mitgemischt und auch einige Erfolge erzielen können, was aber größtenteils an der Tatsache liegt, dass man im Gegensatz zu Genrekollegen wie WITHIN TEMPTATION oder EVANESCENCE mehr Kompromisse einging und dadurch mainstreamtauglicher wurde.

Mainstream muss nicht immer negativ gemeint sein, aber im Falle des neuen Werkes „Dark Adrenaline“ kann ich nicht wirklich warm werden mit dem Gebotenen. Auch wenn Gründervater Andrea Ferro, der für die männlichen Vocals zuständig ist zu Protokoll gibt, dass man auf dem neuen Album alle Aspekte der Band vereinen konnte, habe ich das Gefühl, dass die Italiener nicht genau wissen wohin sie wollen. Einerseits haben wir schönen und stellenweise auch packenden Gothic Metal, auf der anderen Seite aber halbgaren Mainstream Rock, der zwar gut ins Ohr geht, jedoch an Tiefe vermissen lässt und diese ist doch für das Genre so überlebenswichtig.

Der Opener „Trip The Darkness“ kann auf Grund von düsteren Melodien und einer gelungenen Atmosphäre noch punkten, doch bereits „Against You“ dümpelt ziellos vor sich hin und lässt sich auch mühelos im Radio spielen. „Kill The Light“ nervt dann schon fast mit seiner poppigen Rhythmik und den vorhersehbaren Vocals von Andrea. Cristina Scabbia macht ihre Sache dafür aber richtig gut. Bei „Give Me Something More“ schleichen sich dank Rhythmik und Synthies New Metal Elemente ein und „Losing My Religion“ original von REM, erfordert dann einige Nerven, denn in dieser Form ist der Song wirklich nur schwer aushaltbar.

Hat man dann mit dem Schweremüter „My Spirit“ den letzten Song der Platte nach einer knappen dreiviertel Stunde gehört, dann fragt man sich, ob es das denn schon war, denn hängen geblieben ist nicht viel Aufrengendes. Klar, manch Melodie hat seinen Wiedererkennungswert und das Zusammenspiel der beiden Sänger funktioniert großteils sehr gut, aber einen überragenden Song oder Highlights sucht man vergeblich. Alles klingt irgendwie ähnlich und wirklich was passieren tut auch nicht.

In den USA wird die Platte leicht Fans finden, denn auch EVANESCENCE und Co. konnten da drüber mit dem Sound ohne große Highlights bereits punkten, aber mit „Dark Adrenaline“ kommen die Italiener nicht über den Durchschnitt hinaus. Zu langatmig und emotionslos ist mir das Ganze.

 


Tracklist „Dark Adrenaline“:
1. Trip The Darkness
2. Against You
3. Kill The Light
4. Give Me Something More
5. Upside Down
6. End Of Time
7. I Don´t Believe In Tomorrow
8. Intoxicated
9. The Army Inside
10. Losing My Religion
11. Fire
12. My Spirit
Gesamtspielzeit: 45:02

 


Band-Links:

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