The Power Within
(Power Metal)
Label: Electric Generation
Format: (LP)
Release: 15.04.2012
So let the past now burn down in flames.Seasons
Auch wenn es jetzt etwas ruhig war um die schnellste Metal Band der Welt, stehen die Zeichen bei DRAGONFORCE nach wie vor auf Sturm. Die Jungs aus Britannien sind nämlich gestärkt und kraftvoll wie eh und je mit neuem Sänger und „The Power Within“ zurück aus der Versenkung. Das erste Lebenszeichen mit Marc Hudson am Mikro mit dem Titel „Fallen World“ zeigte bereits schön, dass man mit der Drachenmacht natürlich immer noch rechnen kann, doch nach einer fast vierjährigen Pause und einer so starken Diskografie sind die Erwartungen natürlich enorm.
Doch wie klingen DRAGONFROCE im Jahr 2012? Befürchtete man doch, dass die wahnsinns Talente durch die schneller-höher-weiter-Taktik bald stagnieren und in einer Sackgasse landen würden. Mit „Ultra Beatdown“ führte man erstmals größere Verschnaufpausen in Form von MidTempo-passagen ein, jedoch drückte man das Gaspedal immer noch zum größten Teil durch.
Mit „Holding On“ startet man das Album sehr traditionell. Ein hochmelodischer Up-Tempo Kracher mit furiosen Riffs, Highspeed-Beats und natürlich noch furioseren Soli. Marc zeigt, dass er mit seiner weichen, angenehmen Stimme mühelos das Tempo halten kann und eine Spur variabler als sein Vorgänger ZP Theart zu Werke geht. Einstieg also gelungen. „Fallen World“ beginnt ruhig, nimmt aber schnell an Fahrt an und tönt hymnisch. Der Refrain setzt sich sofort im Ohr fest und wird nach nur kurzer Zeit lauthals mitgebrüllt. DRAGONFORCE haben die Strategie geändert und halten die Song nun im Schnitt kürzer und so schleichen sich bei dem 4-Minüter auch keine Längen ein. „Cry Thunder“ schlägt dann eine ganz andere und für die Band ungewohnte Richtung ein. Der Song ist sehr hymnisch und stampft im MidTempo. Fast schon True Metal-artig setzt sich der Song im Ohr fest und verzichtet auf Highspeed-Attacken. Mutig und vollends gelungen. Das sollte aber nicht die einzige Überraschung bleiben.
Klar, danach müssen DRAGONFORCE ihre Ehre als schnellste Metal Band der Welt verteidigen und zünden mit „Give Me The Night“ einen UpTempo-Kracher, der sich vor früheren Glanztaten nicht verstecken braucht, aber von der Stimmung her dennoch etwas anders tönt. Marc singt in der Strophe in tieferen Regionen und die Riffs sind sehr bedrohlich düster gehalten. Der 7-Minüter „Wings Of Liberty“ beginnt mit Piano-Intro und getragenem Gesang, was Erinnerungen an QUEEN aufkommen lässt, jedoch zieht man nach kurzer Zeit das Tempo gewaltig an und Happy-Metal Melodien überschütten uns mit guter Laune und DRAGONFORCE-typischer Stimmung. In dem Song gibt es mit Abstand am meisten zu Entdecken. Im Anschluss aber ein weiteres Highlight. „Seasons“ ist wieder eine MidTempo Nummer mit sehr fröhlicher Ausrichtung, grandiosem Chorus und zeigt einmal mehr, dass die Herren in Sachen Songwriting sehr variabel sein könnten. Der Song könnte sich zur Live-Hymne mit Mitsing-Spielchen entwickeln. Marc macht hier alles richtig und etabliert sich vollends als neuer Sänger der Ausnahmecombo. Auch die Akustik-Version zum Schluss kann als gelungen bezeichnet werden. „Heart Of The Storm“ und „Die By The Sword“ halten den Tempo-Schnitt des Albums im oberen Bereich, wobei der zweitgenannte Song einen wunderschönen Mittelteil und erneut True Metal Elemente zu bieten hat. Den Abschluss macht dann „Last Man Stands“ der zwar nicht abfällt, aber nicht mehr ganz so viele Argumente mit sich bringt.
DRAGONFORCE haben nichts verlernt in den vier Jahren Pause, ganz im Gegenteil die Männer sind so vielseitig und abwechslungsreich wie nie. Von Stagnation oder Einfallslosigkeit keine Spur. Die Briten haben es geschafft eine Kurskorrektur vorzunehmen, ohne ihre Trademarks zu verlieren und bieten so mit „The Power Within“ alles was der Fan braucht und eine Spur mehr.
Tracklist „The Power Within“:
1. Holding On
2. Fallen World
3. Cry Thunder
4. Give Me The Night
5. Wings Of Liberty
6. Seasons
7. Heart Of The Storm
8. Die By The Sword
9. Last Man Stands
10. Seasons (Acoustic)
Gesamtspielzeit: 50:14