SONATA ARCTICA - Stones Grow Her Name

SONATA ARCTICA
Stones Grow Her Name
(Power Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 18.05.2012


SONATA ARCTICA gehören ohne Frage zu den schillerndsten Bands die das kalte Finnland so zu bieten hat. Seit fast 16 Jahren hauen die Mannen rund um Stimmakrobat Tony Kakko ein starkes Album nach dem anderen raus. Dass die Nordländer auch vor Veränderungen nicht zurückschrecken, weiß man spätestens seit „Unia“, welches die Anhängerschaft spaltete.

Beim mittlerweile siebten Studioalbum mit dem klingenden Namen „Stones Grow Her Name“ verhält es sich natürlich nicht anders. So wurde erneut der Versuch gestartet neue Wege zu beschreiten. Die unverwechselbaren Trademarks die man seit dem Debüt Werk „Ecliptica“ gewohnt ist, ziehen sich auch diesmal wie ein roter Faden durch die zwölf Songs. Gleich die erste Nummer „Only The Broken Hearts (Make You Beautiful)“ klingt so wie SONATA klingen soll. Tonys wunderbare und über die Jahre gereifte Stimme harmoniert perfekt mit Henrik Klingenbergs Keyboard. Der Refrain klingt sehr eingängig und wird live den ganzen Einsatz der Fans einfordern. Zu Recht als Opener ausgewählt. „Shitload O´Money“ klingt giftig und somit anders als man die Nordländer gewöhnt ist. Gesanglich gibt’s jede Menge Abwechslung und Tommy Portimo tobt sich an den Drums ordentlich aus. Die ersten paar Sekunden mögen ob der Techno ähnlichen Einleitung etwas verwirren, doch schnell werden wieder härtere Töne angeschlagen.

Im weltweiten Netz gibt es seit kurzem schon die Singleauskopplung „I Have A Right“ mit dazugehörigem Video zu bewundern oder zu hören. Eingängiger Titel, der einige Durchläufe braucht um zu gefallen, doch nach ein paar Mal Hören wirklich Spaß macht. Viel Gefühl zu Beginn, steigert man stetig die Geschwindigkeit und dank der Riffs von Gitarrist Elias wird der Song zur Power-Ballade. Schön auch die gesprochene Kinderstimme im Mittelteil. Die finnischen Radiostationen werden diese Nummer bestimmt rauf und runter spielen und SONATA ARCTICA vielleicht so einem breiteren Publikum zugängig machen. Bei unseren Sendern aber sowieso undenkbar.

Die größte Überraschung dürfte wohl ohne Zweifel das verrückte „Cinderblox“ sein, das so klingt als hätte man die Hillbillys der neunziger Jahre von REDNEX persönlich engargiert um gemeinsam zu musizieren. Hier trifft finnischer Metal auf ein durchgeknalltes Banjo. Eröffnet durch den markanten Sound des zumeist im Country verwendeten Instruments steigt einem sofort ein Grinsen in das Gesicht. Der Song steigert sich je länger er dauert und gehört zu meinen Highlights. Großartiges Beispiel welch geniale Ideen in den fünf Musikern stecken. Bin schon gespannt wie der Song beim nächsten Konzert bei den Zusehern ankommt.

Mit „Don’t Be Mean“ gibt es natürlich wie gewohnt einen Faserschmeichler. Besonders schön, da Tony hier zeigen kann wie gefühlvoll der Bursche singen kann. Und das Ende liefern „Wildfire: Part I und Part II“. Der erste Teil klingt wieder etwas nach Country und man fühlt sich im ersten Moment wie in einem Westernsaloon. Aber nach kurzer Zeit wird aufs Gas gedrückt und so pusht man sich zum schnellsten Titel der Scheibe. Part II steht dem um nichts nach wenn es um den Speed geht, setzt aber etwas mehr auf Drum-Härte. Nach ca. der Hälfte wird es dann etwas klassisch und Geigen verbreiten Romantik, bevor wieder Tempo regiert. Zum Schluss noch etwas Vogelgezwitscher und der Bonus Titel „Tonight I Dance Alone“, den es nur beim Kauf des Digipak gibt, beenden das musikalische Feuerwerk.

SONATA ARCTICA kann man zu ihrem Mut nur gratulieren. So ein vielschichtiges Album hätte ich den Finnen gar nicht zugetraut, besonders nachdem man sich beim Vorgänger „The Days Of Grays“ schon teilweise in neue Gefilde vorwagte. Doch auch wenn man „Stones Grow Her Name“ als wirklich gelungenes Stück Musik bezeichnen kann, würde ich mir doch ein bisschen Back to the Roots wünschen. Sind doch Hochgeschwindigkeitsnummern aller „8th Commandment“, „Victorias Secred“, „The Cage“ oder „Don’t Say A Word“ die Songs, die mich und viele andere erst zum Fan dieser Band werden ließen. Doch bei zwölf Songs keinen Ausfall zu haben spricht eindeutig für Mr. Kakko und seine Jungs. Bleibt nur mehr die Frage offen, wann und wo man das neue Material bewunder darf?

 

 


Tracklist „Stones Grow Her Name“:
1. Only The Broken Hearts (Make You Beautiful)
2. Shitload O‘ Money
3. Losing My Insanity
4. Somewhere Close To You
5. I Have A Right
6. Alone In Heaven
7. The Day
8. Cinderblox
9. Don’t Be Mean
10. Wildfire: Part II – One With The Mountain
11. Wildfire: Part III – Wildfire Town Population: 0
Gesamtspielzeit: 59:26


www.sonataarctica.info
www.facebook.com/sonataarctica

 

 

SONATA ARCTICA - Ecliptica
SONATA ARCTICA – Stones Grow Her Name
LineUp:
Tony Kakko
Elias Viljanen
Marko Paasikoski
Tommy Portimo
Henrik Klingenberg
7.5
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