Was ist das für eine Stilrichtung die MNEMIC auf dieser Veröffentlichung zu zelebrieren versuchen? Gewissermassen konfus geht es jedenfalls zu und her. Ein Metalriff hier, eine Akustikgitarre da, dann wieder etwas Synthie. Und vom Gesang will ich gar nicht anfangen. Hohe und tiefe Shouts, schöner Gesang und ekliger Metalgesang (das ist diese unsägliche Mischung zwischen Singen können und doch nicht können). Ich kann mich noch erinnern als MNEMIC „Mechanical Spin Phenomena“ veröffentlichten. Das war damals wirklich was Neues und Spannendes. Inzwischen hat sich die Band so weit davon entfernt, dass diese einstige Kultband nicht mehr wiederzuerkennen ist.
Nehmen wir zum Beispiel „Valvaes“. Startet aussergewöhnlich gut nur um im Anschluss daran in einen Part zu verfallen der vom Gesang komplett degeneriert wird. „Junkies On The Storm“ ist vom Ansatz her ein gelungenes Stück Metal. Bis – und das ist eben bei jedem Lied auf der Platte so – der Gesang alles zu einem unerträglichen Pathosbrei verarbeitet. Und mit Pathos sind nicht mitreissende Refrains im Stile von IRON MAIDEN gemeint. „I’ve Been You“ könnte auch von MESHUGGA kommen. Zumindest die erste Minute. Und so geht es dahin. Geniale Intros wo man auch hinhört. „Pattern Platform“ würde beim schnellen Hinhören sogar als Anspieltipp herhalten. Der Titeltrack „Mnemesis“ schlägt dann alles. Der würde zu Anfang doch glatt auch als SOUNDGARDEN Song durchgehen. Komischerweise entwickelt sich der dann zwischendurch wieder zu einem richtig guten Metalsong. Der Rest der Songs zieht sich im immer gleichen Strickmuster durch. Hartes Intro, Break, unsäglicher Schmalzgesang und fertig ist der Song.
Wenn ich einen Wunsch zu dieser Band frei hätte dann den dass die technisch überaus versierten Bandmitglieder ihre Fähigkeiten in anderen Bands nutzen. So ist das aktuelle Material aber praktisch nicht anzuhören.
Tracklist „Mnemesis“:
1. Transcend
2. Valves
3. Junkies On The Storm
4. I’ve Been You
5. Pattern
6. Platform
7. Mnemesis
8. There’s No Tomorrow
9. Haven At The End Of The World
10. Ocean Of Void
11. Blue Desert In A Black Hole
Gesamtspielzeit: 47:00