Beschaulich ruhig startet das aktuelle Album in den ersten Song. Gesang und ruhige Untermalung. Ruhe strahlt „Dead End Kings“ über die gesamte Laufzeit aus. Entspannung und Melancholie. Um es in einem Wort zu veranschaulichen, kann „Entspannung“ dafür herangezogen werden. Dieses Meisterwerk strahlt eine so unglaubliche positive Ruhe aus, dass man fast nicht glauben kann, dass es sich um eine ehemalige Death Metal Band handelt (ok – die Zeiten sind schon lange her). KATATONIA schaffen hier den perfekten Spagat zwischen Emotionen und der gewissen notwendigen Härte, um sie nach wie vor als Metalband einstufen zu können.
Als speziellen Anspieltipp kann ich „The Racing Heart“ empfehlen. Gänsehaut pur – hier zeigt Sänger Jonas Renske sein Talent für hervorragende Melodien. Alleine der Refrain ist etwas vom Besten, das ich in letzter Zeit gehört habe. Die Eindringlichkeit, welcher dieser Song ausstrahlt, steht Pate für das gesamt Album, welches anhand von 11 Songs aufzeigt, wie epische Songs produziert werden können, die zu keinem Zeitpunkt langweilig oder pathetisch wirken. Auch „Hypnone“ oder „Buildings“ eignen sich, um einen Überblick über das aktuelle Machwerk zu bekommen.
Abgesehen von diesem hervorragenden Album, muss man KATATONIA auch live gesehen haben. Wenn die Band einen guten Tag hat (und das ist nicht immer so…), ist das ein Erlebnis der obersten Metalgüte. Der Tag wird dunkel und wenn sie in der Nacht spielen verschwinden die Sterne. Denn auch Songs von den beiden absolut empfehlenswerten Alben „The Great Cold Distance“ und „Viva Emptiness“ wirken live lange nach.
Wieder einmal kann ich nur eine absolute Kaufempfehlung aussprechen und damit verbunden auch die Hoffnung auf mehr Liveauftritte in Mitteleuropa.
Wem MY DYING BRIDE gesanglich zu schwach ist und OPETH zu detailverliebt und sperrig, der ist bei KATATONIA perfekt aufgehoben.
Tracklist „Dead End Kings“:
1. The Parting
2. The One You Are Looking For Is Not Here
3. Hypnone
4. The Racing Heart
5. Buildings, Leech
6. Ambitions
7. Undo You
8. Lethean
9. First Prayer
10. Dead Letters
Gesamtspielzeit: 48:35
