Wenn eine Band die Bezeichnung Power Metal verdient hat, dann sicher ORDEN OGAN. Die deutschen Herren bliesen mich vor zwei Jahren mit „Easton Hope“ förmlich aus den Pantoffeln. Der Vorgänger „Vale“, den man kurz darauf neu veröffentlichte konnte da auch locker mithalten. Natürlich müssen ORDEN OGAN nun nachsetzen und schaffen das mit „To The End“ ganz gut. Dass das Teil besser ist, als der Vorgänger wage ich auch nach mehreren Durchläufen nicht zu beurteil, aber definitiv steht es „Easton Hope“ in nichts nach.
Noch immer regieren fett produzierte Doublebass-Attacken, moderne Riffs, hymnische Refrains und tonnenweise Hooklines, garniert mit ein paar folkloristischen Elementen á la BLIND GUARDIAN. Auf jeden Fall sind die Songs aber ausgereifter und noch professioneller durchstrukturiert. Man merkt bereits beim Opener und Titeltrack „To The End“, dass man sich technisch verbessert hat. Zwar ist „The Things We Believe In“ im Anschluss etwas gezügelter, doch ORDEN OGAN halten das Tempo über das ganze Album gesehen auf jeden Fall über dem Durchschnitt. Wenn man aber mal etwas langsamer agiert, dann nutzt man diese Momente für Eingängigkeit, hymnische Refrains oder fette Chöre, wie in genanntem Song. „Land Of The Dead“ gibt danach wieder Vollgas, geht zwar nicht ganz so schnell ins Ohr, gefällt dafür nach mehreren Durchläufen umso besser. Mit „The Ice Kings“ hat man auch die Quotenballade souverän integriert, während „Till The Stars Cry Out“ den schnellsten Song des Albums darstellt und durch starke Gitarrenarbeit glänzt. Hier schimmert wieder ganz klar BLIND GUARDIAN durch.
Bombastisch rumpelt danach „This World Of Ice“ mit einer dichten Atmosphäre und toller Gesangsarbeit von Frontmann Sebastian Levermann aus den Boxen. ORDEN OGAN halten sowohl die Geschwindigkeit als auch das Niveau weiterhin hoch. Die High-Speed Hymne „Dying Paradise“ mit Solo zum Niederknien, kann getrost als Hit bezeichnet werden und „Mystic Symphony“ schafft mühelos den Spagat zwischen Power Metal und Prog.
ORDEN OGAN schaffen es mit „To The End“ das hohe Niveau des Vorgängers zu halten und klettern auf der Power Metal Leiter auf jeden Fall eine Sprosse weiter nach oben. Ob man sich bald neben den ganz großen des Genres einfinden kann, wird die Zeit zeigen. Verdient hätten sie es sich aber auf jeden Fall.
Tracklist „To The End“:
1. The Frozen Few
2. To The End
3. The Things We Believe In
4. Land Of The Dead
5. The Ice Kings
6. Till The Stars Cry Out
7. This World Of Ice
8. Dying Paradise
9. Mystic Symphony
10. Angels War
11. Take This Light
Gesamtspielzeit: 52:42