Ein gutes halbes Jahr nach dem völlig danebengegangenen Akustikalbum besinnnen sich die Ungarn auf „Black Flag“ nun doch wieder auf ihre Wurzeln und kehren zum Thrash zurück.
So weit, so gut könnte man sagen, doch leider sind die Höhepunkte auch hier ziemlich dünn gesät. Irgendwie hat sich das Dasein als SOULFLY Klon ziemlich abgenützt und wirkt mit zunehmender Dauer ziemlich fad und auch die Ideen scheinen EKTOMORF auszugehen. Bezeichnend dafür ist, dass das FOO FIGHTERS Cover „The Pretender“ mit zu den besseren Songs gehört, da er sich, obwohl keine Glanztat, wohltuend vom Einheitsbrei abhebt.
Die Höhepunkte des Albums sind der Opener „War Is My Way“, der sich nach langsamen Beginn zu einer gewaltigen Thrashgranate steigert die extrem böse und groovig daherkommt, mit ruhigem Klargesang im Mittelteil für gelungene Auflockerung sorgt, um zum Ende hin noch mal ordentlich Gas zu geben. Ebenso gelungen ist das leicht MACHINE HEAD angehauchte „Never Surrender“ das sich als durchaus mitreißender Thrasher mit Headbang Garantie präsentiert und ebenfalls mit ruhigeren Parts angereichert wurde. Absoluter Höhepunkt des Albums ist dann „Fuck Your God“. Eine extrem agressive Nummer die sich durch den leicht hysterischen Gesang vom Rest abhebt. Hier paßt einfach alles. Coole Riffs harmonieren perfekt mit dem wütenden Gesang und wäre der Rest des Albums in dieser Art ausgefallen, wäre das Album eine glatte 7.
„Cut It Out“ kann dann noch teilweise mit massig fetten Grooves und agressivem Shouting überzeugen, aber der Rest des Albums dümpelt ziemlich belanglos und ideenlos vor sich hin. Auch nach mehrmaligem Hören bleibt nicht allzuviel hängen und das akustische „12 Angels“ ist schlichtweg überflüßig. Diverse coole Passagen können leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass die beste Zeit der Band vorbei ist, beziehungsweise, dass die Songs aufgrund fehlender Weiterentwicklung nicht mehr so zünden wie früher.
Auch wenn sich EKTOMORF wieder etwas auf dem Weg der Besserung sind, muss man leider sagen, dass drei gute Songs definitiv zu wenig für ein Album sind. Der geneigte Fan kann ja mal ein Ohr riskieren, wird aber wohl auch enttäuscht sein.
Tracklist „Black Flag“:
1. War Is My Way
2. Unscarred
3. The Cross
4. Cut It Out
5. Black Flag
6. Private Hell
7. 12 Angels
8. Enemy
9. Fuck Your God
10. Never Surrender
11. Sick Love
12. Feel Like This
13. Kill It
14. The Pretender
Gesamtspielzeit: 41:23