Mit „Imaginaerum“ haben NIGHTWISH ihr letztes Album mit Trällermäuschen Anette Olzon veröffentlicht. Einen riesen Hype gab es aber nicht nur um das Album, sondern auch um eine dazugehörige Kinoproduktion von Bandchef Tuomas Holopainen, bei der die Musiker teilweise selbst mitspielen sollen. Und ein anständiger Film braucht auch einen Soundtrack. Da wären NIGHTWISH ja dumm, den nicht selber zu machen. Gesagt, getan – „Imaginaerum – The Score“ heißt das Teil und bietet das, was man von einem Score erwartet.
Tuomas und Co. liefern zwölf Songs bei denen Miss Olzon glücklicherweise meistens den Mund hält und die Musik sprechen lässt. Der Rauswurf von Anette war eh abzusehen und es muss jeder für sich entscheiden, ob er das Ganze gut findet. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es für keinen großen Verlust halte, da die Dame sowieso nie zu den finnischen Bombast-Metallern passte.
Die Instrumentale sind sehr spannend und episch aufgebaut und lehnen sich an Songs des zuletzt veröffentlichten Albums. So kommen einem bei „Orphanage Airlines“ Elemente und dezent der Chorus von „Storytime“ unter. Wer nun auf pumpende Drums und knackige Riffs wartet, der wird mit „The Score“ keine Freude haben, denn NIGHTWISH beschränken sich ausschließlich auf die typischen Soundtrack-Elemente und lassen das Orchester und die Keyboards sprechen. Ob das alles nun gut zum Film passt, kann man natürlich erst sagen, wenn man diesen gesehen hat. Aber wenn ich mir die Trailer so ansehe, dann erwarte ich mir nichts anderes als ein kitschiges B-Movie, das sich ohne den Namen NIGHTWISH sowieso niemand ansehen würde, aber ich hoffe, ich täusche mich.
Mit der Ballade „Deeper Down“ gibt es dann doch noch einen typischen NIGHTWISH-Song mit Gesang von Anette, die von Marco unterstützt wird. Hier wird die Spannung nochmal gesteigert.
Wer sich gerne von Soundtracks berieseln lässt, der kann sich „The Score“ auf jeden Fall zulegen, den Tuomas hat auf jeden Fall verstanden, worauf es bei dieser Art von Musik ankommt. Fans von Metal-Klängen werden hier aber nicht viel finden.
Tracklist „Imaginaerum – The Score“:
1. Find Your Story
2. Orphanage Airlines
3. Undertow
4. Spying In The Doorway
5. A Crackling Sphere
6. Sundown
7. Wonderfileds
8. Hey Buddy
9. Deeper Down
10. Dare To Enter
11. I Have To Let You Go
12. Heart Lying Still
13. From G To E Minor
Gesamtspielzeit: 54:43