Auf MOLLLUSTs Debüt „Schuld“ prangen am Artwork die Wörter „Opera Metal“ – nicht fälschlich zu verwechseln wie Metal Opern á la AINA oder AVANTASIA. Hier wird wirkliche Opern-Kost geboten, was durch die stilgetreue Stimme von Janika Groß und den für den Metal nicht ganz typischen Instrumente wie der Violine und dem Cello untermauert wird.
MOLLLUST ist eine Band, die erneut die Klassik mit dem guten alten Heavy Metal verbinden will, das Ganze in Deutsch präsentiert und eine meist sehr düstere Grundstimmung verbreiten will. Meistens treten die metallischen Einflüsse, durch die Gitarre, den Bass und das Schlagzeug eher in den Hintergrund und nehmen nur zwischendurch mal das Ruder in die Hand. Als roter Faden und zentraler Punkt dient auf jeden Fall das Klavier, welches auch von Janika eingespielt wurde. Violine und Cello dienen im Großen und Ganzen eher als Begleitung und um Atmosphäre zu schaffen. Dass Janika eine tolle Stimme und ein enormes Können an den Tag legt, steht außer Frage, jedoch können die sehr hohen Vocals auf Dauer schon etwas die Nerven strapazieren – die deutsche Gesangssprache ist sowieso Geschmackssache. Die Musik selbst ist gut durchdacht und progressiv angehaucht, was zur Folge hat, dass man sich länger und eingehender mit MOLLLUST beschäftigen muss, bis man „Schuld“ komplett erfassen kann.
Wer sich für Opern begeistern kann und abseits des typischen Metal-Genres gerne forscht, wird mit MOLLLUST vielleicht sein ganz eigenes Highlight finden können. Die Musik ist intensiv, interessant und angenehm anders. „Schuld“ wird sicher seine Liebhaber finden, aber auch auf viel Ablehnung stoßen. Man kann gespannt sein, welche Seite überwiegt.
Tracklist „Schuld“:
1. Overtüre
2. Sernennacht
3. Alptraum
4. Aufwind
5. Spiegelsee
6. Lied Zur Nacht
7. Puppentanz
8. Tanz Des Feuers
9. Erinnerungen
10. Schatten
11. Kartenhaus
Gesamtspielzeit: 48:13
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