SIX FEET UNDER - Unborn
SIX FEET UNDER
Unborn
(Death Metal)

 


Label: Metal Blade
Format: (LP)

Release: 18.03.2013


An unknown psychosis self-induced,
left uncured
Undying unwritten
Devotion to the devil
Psychosis Psychosis

„Unborn“ gefällt mir nicht. Das ist auf den Punkt formuliert, was mir die ersten fünf Minuten durch den Kopf ging. Und dieser Eindruck sollte sich dann auch (beinahe) bis zum Schluss halten. Man mag mich altmodisch, verbohrt oder inkompetent bezeichnen, doch ich bin der festen Meinung, dass sich einige Bands in der Vergangenheit dadurch einen Platz in den Herzen ihrer Fans gespielt haben, weil sie durch eine Tatsache überzeugt haben – Kontinuität und einen unverwechselbaren Stil. Mit „Unborn“ steuern SIX FEET UNDER in Gewässer, die ihnen meiner Meinung nach nicht sehr gut stehen.

„Neuro Osmosis“ besticht durch einen seltsam vertrackten Songaufbau und komisch anmutende Progressivteile. Weiterentwicklung in allen Ehren, aber Chris Barnes braucht eine Dampfwalze, nicht DREAM THEATER auf grenzdebil. „Prophecy“ stimmt mich dann ein wenig milder, was nicht heißen soll, dass es sich hier um einen wahnsinnig guten Song handelt. „Zombie Blood Curse“ – es keimt Hoffnung – wäre grundsätzlich live sicher ein Knaller, aber warum dieser melodiöse Schrott in der Mitte des Songs? „Decapitate“ bleibt mit seinem Intro-Riff unkommentiert. „Incision“, „Inferno“ und auch ein wenig von „Psychosis“ haben was und hellen die Stimmung zwischendurch ein wenig auf. Hier scheinen die alten Qualitäten der Band durch – Mitgröl-Refrains, stampfende Moshriffs an der Gitarre und die typisch Old school-mäßige Grunzerei. So passt das und so muss es eigentlich auch sein. Auch „Fragment“ kann was und vor allem Chris´ sehr tiefe Stimme ist sehr gut in Szene gesetzt. „Alive To Kill You“ ist wahrscheinlich der schnellst SIX FEET UNDER Song bislang. Steht den Herrschaften eigentlich gar nicht schlecht. „The Sinister Craving“ hat was von IMMOLATION, ohne deren Qualität zu erreichen. Der Abschlusssong „The Curse Of The Ancients“ kommt mir dann vor als wie wenn der Song für mich als alten Fan quasi als Abmahnung mit auf das Album gepackt worden wäre. Psychodelic Prog Death Metal hätte man zu diesem Song auch sagen können.

Was habe ich einer meiner ehemaligen Lieblingsbands angetan, dass sie mir so ein Album präsentieren. Kann ein Lineup-Wechsel innerhalb der Band solche Früchte tragen? Hört auf jeden Fall ein wenig in das neue Album rein und einigen wird die Kursänderung wohl nicht schmecken.


Tracklist „Unborn“:
1. Neuro Osmosis
2. Prophecy
3. Zombie Blood Curse
4. Decapitate
5. Incision
6. Fragment
7. Alive To Kill You
8. The Sinister Craving
9. Inferno
10. Psychosis
11. The Curse Of The Ancients
Gesamtspielzeit: 36:05


www.facebook.com/sixfeetunder

 

SIX FEET UNDER - Bringer Of Blood
SIX FEET UNDER – Unborn
LineUp:
Chris Barnes
Steve Swanson
Ola Englund
Kevin Talley
Jeff Hughell
6
Share on: