Nach einer längeren Pause meldete sich 2011 das aus Schweden stammende Stoner Rock Gespann THE QULL mit „Full Circle“ erfolgreich zurück. Trotz Tourneen mit Szenegrößen wie MONSTER MAGNET, einem Gastauftritt des ehemaligen Sänger Magnus Ekwall bei AYREON und einem Bassisten, der auch schon für ARCH ENEMY und den SPRITIUAL BEGGARS gearbeitet hat (Roger Nilsson ist seit 2012 wieder in der Band), ist der Bekanntheitsgrad von dieser Truppe hier irgendwie nicht ganz so hoch wie er vielleicht sein könnte oder sogar sollte.
„Tiger Blood“ ist nun das zweite Album seit dem Comeback und mit Frontmann Magnus Arnar, der sein Können bereits auf „Full Circle“ unter Beweis gestellt hat und als Fronter von THE QUILL von den Fans durchaus angenommen wurde. Der Herr legt sich ja auch mächtig ins Zeug und passt gut zu dem trockenen Wüsten-Sound der Band. Die Kompositionen sind genretypisch recht Old-School produziert und sehr transparent. So bleibt Magnus auch viel Platz um sich zu entfalten. Hier groovt es hinten und vorne und Vergleiche mit MONSTER MAGNET, KYUSS oder SOUNDGARDEN dürfen auch dieses Mal wieder dezent gezogen werden. Auf Eingängigkeit und einen gewissen Retro-Touch wird natürlich auch geachtet.
THE QUILL halten auf „Tiger Blood“ ein ganz gutes Niveau, schaffen es auch keinen Ausfall zu verzeichnen, lassen aber ebenso große Highlights vermissen. Hervorheben kann man vielleicht das groovig-melodische „Greed Machine“ oder das rockende „Freak Parade“, welches gut ins Ohr geht. Etwas aus der Reihe tanzt das eigenwillige „Purgatory Hill“, der aber seinen ganz eigenen Flair mit sich bringt, aber auch die Akustik-Ballade „Land Of Gold And Honey“ ist dezent gewöhnungsbedürftig ausgefallen.
„Tiger Blood“ ist für Fans der Band sicher keine Fehlentscheidung. Genrefans und Retro-Rocker werden sich mit dem neuen Werk von THE QUILL sicher auch anfreunden können, von einem Meisterwerk sind die Schweden aber noch ein gutes Stück entfernt.
Tracklist „Tiger Blood“:
1. Freak Parade
2. Go Crazy
3. Death Valley
4. Getaway
5. Greed Machine
6. Purgatory Hill
7. Land Of Gold And Honey
8. Darkest Moon
9. Sweet Rush
10. Storm Before The Calm
Gesamtspielzeit: 45:40