Mit „Retrospect“ liefern EPICA nach über einer halben Million verkauften Tonträgern, unzähligen Tourneen und etwas mehr als zehn Jahren Bandgeschichte ihr dritte DVD bzw. BluRay, die genau zum 10-jährigen Anlass aufgenommen wurde. Leider liegt mir nur das Audio-Material vor, doch das hat es schon ziemlich in sich.
Bereits das überlange Intro „Introspect“ sorgt für Gänsehaut und ließ die Besucher im vergangenen März in Eindhove sicher vor Spannung und Vorfreude nur so platzen. Sowohl Keyboarder Coen Janssen als auch Gitarrist und Mastermind Mark Jansen dürfen sich hier, wenn auch eher mit ruhigen und sogar orchestralen Klängen austoben. Wie unschwer zu erkennen ist, wurde die Band von einem 17-köpfigen Orchester und einem Chor begleitet, was dieses Konzert zu einem absoluten Highlight der Bandgeschichte macht. Nach dieser klassisch angehauchten Einführung kommt natürlich mit dem brutalen „Monopoly On Truth“ ein brutaler Kulturschock. Doch da EPICA immer schon mit epischen Arrangements und bombastischen Sounds arbeiten, sollte das der Fan auch gewohnt sein. Dann setzt endlich die bezaubernde Stimme der sympathischen Frontfrau Simone Simmons ein.
Der Sound von „Retrospect“ geht absolut in Ordnung, klingt authentisch nach Live-Performance und lässt einem die Atmosphäre die damals herrschte richtig spüren, da man auch die Zuschauer sehr gut zu hören bekommt. EPICA gingen hier nicht nur musikalisch in die Vollen, sondern lieferten auch einen mehr als umfangreichen Ausflug durch die Diskografie in fast drei (!!!) Stunden Spielzeit boten die Niederländer 26 Tracks am Stück. Neben den üblichen Klassikern bieten EPICA hier auch noch so manch Schmankerl wie das beliebte „Twin Flames“, Cover-Stücke vom Hollywood-Komponisten wie John Williams (STAR WARS, INDIANA JONES) oder klassischen Komponisten wie Vivaldi und Pergolesi. Am Mikro holte man sich zudem Unterstützung von Floor Jansen (NIGHTWISH, REVAMP) und bat so manch ehemaligen EPICA-Musiker auf die Bühne.
Mehr muss man zu diesem umfangreichen Stück Gothic-Metal nicht sagen. In Sachen Female-Fronted Metal gehören EPICA auf jeden Fall zu den Besten, was dieser Planet zu bieten hat – und diese Veröffentlichung wird der Band auf jeden Fall gerecht!
Tracklist „Retrospect“:
1. Introspect
2. Monopoly Of Truth
3. Sensorium
4. Unleashed
5. Martyr Of The Free World
6. Chasing The Dragon
7. Presto
8. Never Enough
9. Stabat Mater Dolorosa
10. Twin Flames
11. Serenade Of Self-destruction
12. Orchestral Medley
13. The Divine Conspiracy
14. Delirium
15. Blank Infinity
16. The Obsessive Devotion
17. Retrospect
18. Battle Of The Heroes & Imperial March
19. Quietus
20. The Phantom Agony
21. Cry For The Moon
22. Sancta Terra
23. Design Your Universe
24. Storm The Sorrow
25. Consign To Oblivion
26. Outrospect
Gesamtspielzeit: 67:27