Kürzlich noch im ganz kleinen Rahmen im Kapu aufgespielt – jetzt bei einem der größten Labels der Welt (Nuclear Blast) unter Vertrag. Zwar war das Kapu in Linz damals brechend voll, doch so einen schnellen Aufstieg hätte ich dem Trio aus Berlin nicht zugetraut. Von dem Konzert konnten viele Leute einen guten Eindruck von KADAVAR mit nach Hause nehmen. Jetzt kann man sich bald genau dorthin das neue Album „Abra Kadavar“ holen.
Einmal mehr versucht uns eine Band zurück in die 70er zu transportieren und KADAVAR schaffen es mit ihrem Retro-Sound souverän, den Hörer in diese Dekade zu versetzen. Ein bisschen BLACK SABBATH hier, eine Spur LED ZEPPELIN dort und schon rockt man sich durch die wilden 70er. Leider wirkt das Material der Truppe auf der CD doch etwas langatmiger als auf der Bühne, da man hier die Intensität einfach nicht hinbekommt. Außerdem könnte ich mir diese Band einfach nicht in einer großen Halle oder auf einem Festival vorstellen. KADAVAR gehören in einen kleinen Club mit dreckigem Sound, verrauchter Atmosphäre und einer gewissen Nähe zu den Fans, denn so kann sich das auf „Abra Kadavar“ gebotene Material am besten Entfalten. Die Produktion des Zweitlings von KADAVAR ist roh, rotzig und authentisch. Im Gegensatz zu anderen aktuellen Retro-Vertretern wie FREE FALL verzichtet man auf einen leicht modernen Anstrich, der dem Ganzen etwas mehr Whums verleihen würde. Ich finde das etwas schade, aber letztendlich bleibt das Geschmackssache.
Wer sich in den 70ern heimisch fühlt, der kann mit dem Rock von KADAVAR sicher viel Freude haben. Irgendwie hat das Ganze aber doch einen leicht faden Beigeschmack, da hier doch der letzte Kick fehlt, um zum Highlight zu werden.
Tracklist „Abra Kadavar“:
1. Come Back Life
2. Doomsday Machine
3. Eye Of The Storm
4. Black Snake
5. Dust
6. Fire
7. Liqud Dream
8. Rhythm For Enless Minds
9. Abra Kadavar
Gesamtspielzeit: 41:17
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