HOLY MOSES - Redefined Mayhem
HOLY MOSES
Redefined Mayhem
(Thrash Metal)

 


Label: SPV
Format: (LP)

Release: 2014


So richtig leicht gemacht haben es einem die deutschen Thrash-Veteranen HOLY MOSES ja noch nie. Entweder man mochte sie oder nicht, mittendrin gabs da eigentlich nichts, und so ist es auch wenig verwunderlich, dass es beim neuen Album genau dasselbe ist. „Redefined Mayhem“ wird die Thrashfans aufs Neue in zwei Lager spalten, was vor allem wieder am Gesang von Frau Classen liegt.

Musikalisch kann man dem Werk nicht allzu viel vorwerfen. Gut gemachter Thrash, der meistens im Midtempo-Bereich angesiedelt ist und schön aggressiv und wütend rüberkommt und immer wieder geschickt durch mal langsamere, mal schnellere Parts aufgelockert wird und somit eigentlich immer spannend und abwechslungsreich bleibt und doch das eine oder andere Mal aufgrund seiner progressiven Verspieltheit an „The New Machine Of Liechtenstein“ erinnert. Produktionstechnisch gibt es auch nicht viel zu meckern, außer dass der Drumsound viel zu sauber und schon fast klinisch steril ist und sich dadurch stellenweise wie ein Drum-Computer anhört. Ansonsten hat Tue Madsen aber einen guten Job abgeliefert und für den nötigen Druck gesorgt.

Eigentlich wäre ja auf dem Album alles vorhanden, was das Thrasher-Herz erfreut. Angefangen vom gnadenlosen, wütenden Opener „Hellhound“, über die sehr progressiven „Into The Dark“ und „Sacred Sorrows“, bis hin zum schweren, düsteren „Redemption Of The Shattered“ zeigt die Band, dass sie eigentlich in allen Belangen überzeugen könnte, wenn da nicht der extrem gewöhnungsbedürftige Gesang wäre, der das Gesamtwerk aus messerscharfen und auch filigranen Riffs, tightem, powervollem Drumming und trotz der Aggression, ziemlichen Verspieltheit fast zunichte macht. Irgendwie bemüht sich Frau Classen zwar an vergangene Tage anzuschließen, aber irgendwie kommen die tiefen Growls nicht mehr so gnadenlos böse und aggressiv rüber wie früher und der heisere Gesang und die gelegentlichen Ausflüge in Black-metallisches Gekeife wirken schon fast etwas peinlich. Irgendwie schade, denn das Potential kann man der Band und dem Album nicht absprechen und so ist es leider dann auch bezeichnend, dass der beste Song des Albums, „This Dirt“, ein gnadenloser, prägnanter Thrash-Hammer dann auch nicht von Sabina gesungen wird, sondern vom Gitarristen Peter Geltat und Bassisten Thomas Neitsch.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Redefined Mayhem“ zwar ziemlich viel Potential hat, aber leider auch einige Schwachstellen. Am besten sollte der geneigte Thrasher dann mal selber reinhören, der Band eine Chance geben und dann für sich selber entscheiden, ob er zu denen gehört die HOLY MOSES mögen, oder zu den anderen.

 


Tracklist „Redefined Mayhem“:
1. Hellhound
2. Triggered
3. Undead Dogs
4. Into The Dark
5. Sacred Sorrows
6. Process Of Projection
7. Fading Realities
8. Liars
9. Redemption Of The Shattered
10. Whet The Knife
11. Delusion
12. One Step Ahead Of Death
13. This Dirt
Gesamtspielzeit: 46:13

 


Band-Links:

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