Tief, Tiefer
(Folk Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 2014
Die Thüringer Metal Band DIE APOKALYPTISCHEN REITER kann schon auf eine sehr lange Bandgeschichte zurückblicken. Gegründet im Jahre 1995 waren sie über die Jahre hinweg immer sehr fleißig, was das Produzieren von Alben betrifft, und sie haben auch sehr oft live gespielt und sich damit eine große Fangemeinde schaffen können. Ihre Konzerte sind immer ein Erlebnis für Aug und Ohr. Der charismatische Sänger Fuchs und der fast unheimliche Dr. Pest an den Keyboards sorgen dabei kräftig für Stimmung! Drei Jahre haben sie sich nun Zeit gelassen um ein neues Album zu schaffen, das als Doppelalbum am 30.5.2014 erscheint. Die beiden Teile des Albums sind sehr unterschiedlich. Während „Tief“ zum Großteil im typischen Stil der APOKALYPTISCHEN REITER gehalten ist, haben sie sich bei „Tiefer“ auf neues Terrain begeben – es ist ein großteils akustisches Album, das auch sehr ruhige Songs enthält.
Beginnen wir erst einmal mit dem Albumteil „Tief“, wo dem harten Metal gefrönt wird. „Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit“ wurde ja bereits vorab vorgestellt, um den Fans die Zeit bis zum Release etwas zu verkürzen. Es ist ein sehr druckvoller und eindringlicher Song, so wie man es von den APOKALYPTISCHEN REITERN in der Vergangenheit kennengelernt hat. Bei den ersten beiden Songs ist die Stimme des Sängers Fuchs eher kratzig und eher aggressiv, bei „Wo Es Dich Gibt“ dagegen klar und fast freundlich. Sie ist jeweils perfekt an die Musik angepasst und je hämmernder die Musik ist, desto intensiver ist der Gesang. DIE APOKALYPTISCHEN REITER verbinden sehr unterschiedliche Rhythmen miteinander. Auf der einen Seite der harte Metal, aber dann gibt es auch richtig sanfte Tracks wie „Ein Vöglein“ und auch „Es Wird Nacht“ ist eher von der ruhigen Sorte. Danach wird es aber wieder etwas heftiger. „Die Welt Ist Tief“ kling beinahe etwas orientalisch und mit dem sehr druckvollen „So fern“ endet der erste Teil.
Dann wird es „Tiefer“ und die harten E-Gitarren werden durch durch akustische ersetzt. „Die Zeit“ beschäftigt sich mit dem Thema Beziehung zwischen Mann und Frau – wenn sie dem Ende zu geht. „Friede Sei Mit Dir“ ist ein richtiger Mittanz-Song – sehr schwungvoll gespielt und gesungen. Der Gesang von Fuchs ist bei diesem Teil des Albums viel weniger hart als auf dem anderen Teil. Die Musik klingt bei manchen Tracks beinahe etwas mittelalterlich und vereinnahmt einen sofort. „Das Paradies“ ist ein besonders klangvoller Titel, wunderschön melodische Musik und ruhiger Gesang ergeben einen richtigen Kuschelsong – so hatte ich die APOKALYPTISCHEN REITER noch nie gehört! Sehr gelungen! „Auf Die Liebe“ ist ein richtiges Tanzlied bei dem man kaum ruhig bleiben kann. Wie anders ist dagegen „Der Wahnsinn“ – schaurige Klavierklänge und betont düsterer Gesang, der Refrain wird fast wie eine Moritat gesungen! Dies alles ergibt einen Hammersong, bei dem man bald dazu verlockt wird mitzusingen. Mit dem eher ernsten „Terra Nola“ endet dieser Teil des Albums, der absolut faszinierend ist.
Was die APOKALYPTISCHEN REITER hier abgeliefert haben, ist wirklich ein Geniestreich. Es hat sich echt gelohnt, dass sie sich so viel Zeit dafür genommen haben. Ihre Texte befassen sich mit vielerlei Dingen des täglichen Lebens und sie üben auch gelegentlich Kritik daran. Aber sie zeigen sich teilweise auch romantisch, was mich doch sehr erstaunt hat. Die Idee mit dem Doppelalbum war eine sehr gute – so gibt es eine echte Trennung zwischen den unterschiedlichen Stilen und man kann sich immer aussuchen, auf welche Weise man sie hören möchte.
Tracklist „Tief, Tiefer“:
Tief:
1. Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit
2. Wir
3. Wo Es Dich Gibt
4. Was Bleibt Bin Ich
5. Ein Leichtes Mädchen
6. Ein Vöglein
7. Es Wird Nacht
8. Die Wahrheit
9. 2 Teufel
10. Die Welt Ist Tief
11. So Fern
Tiefer:
1. Die Zeit
2. Der Weg
3. Friede Sei Mit Dir
4. Flieg Mein Herz
5. Das Paradies
6. Die Leidenschaft
7. Auf Die Liebe
8. Der Wahnsinn
9. Terra Nola
Gesamtspielzeit: –