Blood Mantra
(Death Metal)
Label: Format: (LP)
Release: 2014
Rübe ab – das ist und war nicht schon immer nur die Aussage des Bandnamens der polnischen Death Metal Dampfwalze DECAPITATED, sondern auch musikalisch rollen hier bereits seit 18 Jahren (wenn auch mit ganz kurzer Unterbrechung) regelmäßig die Köpfe. Somit sind unsere Nachbarn dank „Blood Mantra“ bei Abrissbirne Nummer sechs und somit dem zweiten Album nach dem tragischen Tod von Witold „Vitek“ Kietyka, der bei einem Unfall mit dem Tourbus verstarb. Ansonsten ist von der Besetzung vom 2011er Werk „Carnival Is Forever“, abgesehen von Gurgler Rafal Piotrowksi, auch alles beim Alten geblieben. Aber Bandboss Vogg hat nach wie vor alles fest im Griff und haut gemeinsam mit Basser Pawel Pasek (VIRGIN SNATCH) sowie der erst 24-jährigen Drummaschine Michal Lysejko (MOROWE, STRANDHOGG) sieben brutale Tech-Death-Granaten raus.
Die Gitarren fräsen grandios bei fettem Sound, der Bass wummert einem die Poren aus der Haut, Michal haut brutal und präszise in die Felle, so dass man am Besten alles rundherum festnagelt und über allem screamt sich Rafal grandios in die Herzen der Death Metal Fans. Klar kommen bei der Musik von DECAPTITATED immer mal wieder die Landskollegen VADER, NILE, SUFFOCATION oder CRYPTOPSY in den Sinn, doch die Enthaupter haben definitiv über die Jahre ihren eigenen Stil gefunden, den sie immer mehr verfeinern. „Exiled In Flesh“ kommt mit hochtechnischen Drumattacken, einer fetten Riffwand und düsterer Atmosphäre daher, „Veins“ klingt modern und macht Dank seiner Dynamik und coolen Arbeit am Micro absolut Spaß und der Titeltrack weiß zu grooven. Mit „Nest“ zeigt man sich dann sogar trotz ein paar erneuten VADER-Anleihen überraschend melodisch und beim hektisch-thrashigen „Instinct“ schüttelt Vogg ein paar richtig geile Riffs aus dem Death Metal-Ärmel, ehe der fast acht Minuten lange Track „Blindness“ vom Riffing her etwas an Jeff Waters´ (ANNIHILATOR) Schaffen, kombiniert mit einer Prise SOULFLY, erinnert und mit seinen langen und monoton gehaltenen Instrumentalpassagen sehr atmosphärisch daher kommt. Das dreiminütige Outro „Red Sun“ kann aber leider so gar keine Akzente setzen und hätten sich die Polen getrost sparen können.
Trotzdem bleiben 36 Minuten abwechslungsreicher und überraschend frischer Tech-Death Metal mit allem drumherum, der nie überfordert oder anstrengend wirkt, übrig. DECAPITATED haben hier ein weiteres kleines Meisterwerk im Genre abgeliefert und werden trotz allen Unannehmlichkeiten weiter von sich hören lassen. Ein weiteres Bollwerk des polnischen Death Metal.
Tracklist „Blood Mantra“:
1. Exiled In Flash
2. The Blasphemous Psalm To The Dummy God Creation
3. Veins
4. Blood Mantra
5. Nest
6. Instinct
7. Blindness
8. Red Sun
Gesamtspielzeit: 39:00