The Singularity (Phase I: Neohumanity
SCAR SYMMETRY
The Singularity (Phase I: Neohumanity)
(Melodic Death Metal | Modern Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2014


Ganze sechs Jahre ist es schon wieder her, dass sich die Modern Metaller SCAR SYMMETRY von ihrem Sänger Christian Älvestam (mittlerweile bei SOLUTION.45) trennten und damit die Fans schockierten. Um die große Stimmvielfalt ihres Fronters zu kompensieren, ersetzte man diesen mit gleich zwei Sängern und veröffentlichte mit „Dark Matter Dimension“ und „The Unseen Empire“ zwei gelungene Werke, die Christian fast in Vergessenheit geraten ließen. Mit dieser Erfahrung wagen sich die Schweden nun an ihren großen Dreiteiler „The Singularity“. Der erste Teil „Phase I: Neohumanity“ liegt uns nun also gut drei Jahre nach dem letzten Werk vor und wird bereits in alle Himmel gelobt.

Grundsätzlich blieben sich SCAR SYMMETRY treu und bieten erneut progressiven Modern Metal mit Ausflügen in Richtung Melodic Death und einer Spur Thrash, alles hochmelodisch und mit Wechselgesang zwischen Grunt und cleanen Vocals. Was schnell auffällt, sind die extrem space´igen Keyboards, die aber schnell erklärt sind, handelt es sich auf „The Singularity“ um ein Sc-Fi-Konzept, das sich aber mit heute schon aktuellen Themen wie Klonen, Roboter, KI und Kryogentechnik beschäftigt und zum unausweichlichen Untergang der Zivilisation wie wir sie kennen führt. Definitiv nichts Neues, aber im Zusammenhang mit der Musik absolut interessant.

Nach einem atmosphärischen Intro bei dem Lars Palmquist bereits mit gelungenen cleanen Vocals auftrumpft, steigt man mit „Neohuman“ gleich sehr mutig ein. Acht Minuten dauert der Track und bietet alles was die Band ausmacht. Heftige Riffs, hochmelodische Keyboards, ständiger Wechselgesang und ein paar progressive Einflüsse. Eigentlich ein gelungener Track, doch auf die gesamte Länge ausgedehnt, wiederholt sich für mich alles etwas zu sehr und der verdammt poppige Refrain nervt mich dann nach einigen Durchläufen fast etwas. Während Roberth Karlossn mit seinen Grunts ganz gut überzeugt, aber nicht immer passend erscheint, drifftet Lars manchmal etwas in kitschige Gefilde ab. Da kann „Limits To Infinity“ mit seinem düsteren aber flotten Grundton schon etwas mehr überzeugen. Der Song kommt schnell zum Punkt, geht auch gut ins Ohr und zeigt SCAR SYMMETRY kompakt und fokussiert wie schon lange nicht mehr. Wobei der Refrain wieder hart an der Kitschgrenze ist. „Cryonic Harvest“ kommt mit zuckersüßen Keyboardmelodien daher, „The Spiral Timeshift“ kann mit seiner lockeren Art schnell überzeugen und „Neuromancers“ überrascht mit dem höchsten Härtegrad des Albums, ehe man mit dem überlangen „Technocalyptical Cybergeddon“ das Album mit einem Knall abschließt. Man kann hier die Apokalypse förmlich spüren und merkt, dass SCAR SYMMETRY dann doch auch längere Songs gut im Griff hat.

„The Singularity (Phase I: Neohumanity)“ zeigt SCAR SYMMETRY als gereiftes Team mit zwei starken Sängern, die sie auch gut einzusetzen wissen, aber an manchen Stellen will man dann entweder zu viel oder verfällt in kitschige Gefilde, die den Hörspaß des sechsten Outputs der Schweden doch etwas schmälert. „Phase I“ ist zwar noch nicht das gewünschte Meisterwerk aber ein kleiner Ausblick darauf. Vielleicht klappt es ja mit den anderen Teilen.

 

 


Tracklist „The Singularity (Phase I: Neohumanity)“:
1. The Shape Of Things To Come
2. Neohuman
3. Limits To Infinity
4. Cryonic Harvest
5. The Spiral Timeshift
6. Children Of The Integrated Circuit
7. Neuromancers
8. Technocalyptic Cybergeddon
Gesamtspielzeit: 47:48

 


Band-Links:

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The Singularity (Phase I: Neohumanity
SCAR SYMMETRY – The Singularity (Phase I: Neohumanity)
7.5
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