Nachdem der Wunsch der EXODUS Fangemeinde in Erfüllung gegangen ist, könnte man das Review in einem Satz alles aussagen lassen: Steve Souza ist zurück und EXODUS klingen wieder wie EXODUS und das ist auch gut so. Damit wäre eigentlich so gut wie alles gesagt was gesagt werden muss.
Trotz Zetro’s Wiedereinstieg ist aber doch nicht alles Gold was glänzt. Natürlich sind sämtliche Trademarks vorhanden, die die Band seit jeher ausgemacht haben (die Gitarrenarbeit ist weiterhin konkurrenzlos) und „Blood In, Blood Out“ ist das mit Abstand beste Album seit „Tempo Of The Damned“. Der Titeltrack und „Salt The Wound“ (Kirk Hammett Solo) sind jetzt schon Klassiker der Bandgeschichte und so Old-School wie es nur geht. Bei „Straight In The Face“ mit haufenweise messerscharfen Riffs und coolen Soli erinnern sie stark an die gute alte Zeit. Auch „Collateral Damage“ und „Honour Killings“ gehen in diese Richtung, sind allerdings etwas langsamer und melodischer, wobei letzterer mit geschickt eingestreuten Tempiwechsel zu überzeugen weiß.
Auch der Rest der Songs beinhaltet alles was man sich erwartet, allerdings verliert man sich hier zu oft in zuviel Verspieltheit, was irgendwie zu Lasten der Frische und Agression geht. Meines Erachtens sind Thrash-Songs mit über sechs Minuten Spielzeit zu lang. Hier wäre weniger dann doch deutlich mehr gewesen. Das sollte man hier aber nicht falsch verstehen und es ist schon Jammern auf höchstem Niveau. „Food For The Worms“, „Body Harvest“, „Numb“ und „My Last Nerve“ sind wirklich gut gemachte Songs. Viele Thrash-Bands wären froh, solche schreiben zu können, aber sie sind einfach zu lang.
Der wohl interessanteste der langen Songs ist definitiv „Btk“. Ein extrem wuchtiger und eingängiger Midtempo-Stampfer, bei dem sich Steve den Gesang mit TESTAMENTs Chuck Billy teilt, dessen tiefer Gesang sehr gut mit Steve’s harmonierr und für Abwechslung sorgt.
EXODUS melden sich mit dem Album mehr als nur eindrucksvoll zurück und somit sollte „Blood In, Blood Out“ die Thrash-Gemeinde vollends zufriedenstellen. Gehört sicher zu den Top 3 Thrash-Alben des Jahres und stellt einen absoluten Pflichtkauf dar.
Tracklist „Blood In, Blood Out“:
1. Black 13
2. Blood In Blood Out
3. Collateral Damage
4. Salt The Wound
5. Body Harvest
6. Btk
7. Wrapped In The Arms Of Rage
8. My Last Nerve
9. Numb
10. Honor Killings
11. Food For The Worms
Gesamtspielzeit: 62:19
