KONTRUST, die Crossover-Spezialisten aus Österreich, präsentieren uns Anfang November ihr neuestes Album „Explositive“. Wie explosiv das Songmaterial darauf diesmal ist, was ihre geheimen Highlights bisher waren und wie sie mit „Shut Up“ besonders auf die Glocke hauen, hat uns Frontfrau Agata im Gespräch verraten.
Hi! Ich gratuliere zum neuen Album „Explositive“ – ich durfte ja schon vorab Reinhören und darf verraten – ich finds wieder großartig!
Danke, das freut uns sehr!
Wie geht’s euch aktuell? Das Album ist ja jetzt fertig und kurz vor dem Release, seid ihr nervös, wie die Responses sein werden, oder hattet ihr schon so viele gute Rückmeldungen, dass ihr da schon eher gelassener seid?
Vor einem Release ist man immer nervös, weil man ja nie weiß wie ein neues „Baby“ angenommen wird. Wenn man lang an einem Album arbeitet, bekommt man ja auch ein bisschen einen Tunnelblick auf das eigene Material.
Aber die ersten Reaktionen von unseren Geschäftspartnern sowie Vertrauten waren durchwegs sehr sehr positiv, also können wir dem Release jetzt schon etwas entspannter entgegen sehen.
Habt ihr schon ein paar neue Sachen live gespielt? Wenn ja, wie kamen sie an?
Wir haben am diesjährigen Wurmfestival einige Songs vorab live präsentiert, also eine Art Pre-Release – so wie ich das von der Bühne beurteilen konnte, war das Publikum von den neuen Tracks ziemlich begeistert. Die Songs sind auf jeden Fall sehr tanzbar.
Worum geht’s diesmal bei euren Lyrics? Wer schreibt die Lyrics? Wovon werdet ihr inspiriert?
Unsere Lyrics behandeln alltägliche Themen, Beobachtungen, Gefühle usw. Da gibt es keine konzeptionelle Ausrichtung. Alles was uns bewegt und berührt, inspiriert uns zum Reflektieren und Schreiben. Die Texte stammen wie immer vornehmlich von Stefan und mir.
Wenn es um die Musik und Samples usw. geht, wer steckt da dahinter? Oder ist das bei euch immer Gruppenarbeit?
Das kann man schwer allgemein sagen. Oft stand diesmal eine Gesangslinie oder Melodie am Anfang, diese wurde dann von der Band ausgearbeitet und zusammen weitergesponnen bis ein Song fertig ist – und der wird dann noch gefühlte tausendmal umgemodelt. Wir haben mittlerweile jedenfalls ein riesiges Archiv an Songideen 😉 Jeder von uns hat Teil an diesem Prozess, das kann oft auch sehr mühsam sein – aber es lohnt sich!
Wo sind für dich die Unterschiede zu den Vorgängeralben?
Wir sind diesmal viel näher an unserer Identität als Liveband, die Songs sind direkt, ehrlich und hauen auf die Glocke. Diesmal haben wir uns ganz bewusst auf das Wesentliche und unsere Stärken konzentriert, ohne zuviel mit Samples und Studiospielereien zu arbeiten. Ich denke, dass das uns und dem Album sehr gut getan hat!
Gibt’s einen Song, der dir besonders am Herzen liegt und warum?
Der Song heißt „Shut Up“ – was aber durchaus nicht negativ gemeint ist. Er soll das Gefühl vermitteln, dass man zu seiner Meinung stehen soll und es egal ist, wer daran seine Zweifel hat. Außerdem ist es ein Song, den ich nicht mal im Proberaum ruhig performen kann. Er hat was unglaublich Magisches, das dich nicht ruhig bleiben lässt.
Wie liefen die Aufnahmen? Ging das mittlerweile schon schnell von statten, oder lasst ihr euch da bewusst Zeit?
Da wir uns ja durch einen riesen Haufen von Ideen wühlen, dauert das immer ein etwas länger. Schneller sind wir vielleicht darin geworden, dass wir uns etwas früher von einer guten Idee trennen können, wenn wir sie nicht zu einem Song weiterverarbeiten können. Das ist uns früher sicher schwerer gefallen. Das Ziel war immer ein knalliger Song, darauf lag der Fokus. Die Aufnahmen selbst gehen mittlerweile recht schnell – das ist dann der Vorteil, wenn man schon ein, zwei Jahre im Geschäft ist.
Bei euch stehen jetzt einige Release-Partys in ganz Österreich an, habt ihr danach schon eine Tour in Planung? Ist außerhalb von Österreich etwas geplant?
Genau, wir freuen uns sehr auf die ersten Gigs in Österreich. Im Frühjahr bzw. Sommer planen wir schon für unsere Fans in Polen und den Niederlande, aber auch Deutschland, die Schweiz und andere wollen wir nicht verschonenen 🙂 Da kommt noch einiges.
Ihr habt ja auch auf dem neuen Album „Explositive“ wieder einige Partykracher abgeliefert, seid ihr selbst so richtige Partysäue, feiert ihr jedes Konzert so richtig oder seid ihr da schon eher gediegen und professionell und geht danach brav schlafen? 😉
Zwei Stunden Schlaf nach einem Konzert müssen reichen!
Mit sechs Bandmitgliedern ist ja schon richtig was los, wie kann man sich euer Verhältnis zueinander vorstellen? Wie geht’s dir als einzige Frau in der Band?
Wir sind ein ziemlich eigenwilliger Haufen, da wird auch mal länger diskutiert. Aber wir haben immer Spaß dabei. Als einziges Mädchen in der Bubenbande genieße ich ehrlich gesagt mehr Vor- als Nachteile.
Ihr existiert als Band ja jetzt schon einige Jahre. Gibt’s Momente oder Geschichten, die dir besonders hängen geblieben sind, an die du dich gern erinnerst, oder am liebsten gar nicht erlebt hättest?
Natürlich war unser größter Auftritt auf dem Woodstock Festival in meinem Geburtsland Polen etwas ganz besonders, ein richtiger Gänsehaut-Moment. Absolut unvergesslich vor 300.000 Menschen. Aber auch die Nachricht, dass wir in Holland plötzlich und aus dem Nichts in den Charts standen war sehr surreal – im positiven Sinn.
Freut ihr euch eigentlich über eine Nominierung bei den Amadeus Austrian Music Awards? So manche Bands stehen dem Ganzen ja gespalten gegenüber bzw. NAKED LUNCH unter anderem haben die Nominierung für 2014 ja abgelehnt. Was sagt ihr dazu? Könnt ihr das verstehen?
Klar freuen wir uns über Nominierungen. Daran merkt man, dass man auch in Österreich nicht nur von den Fans wahrgenommen wird. Sonst hält sich der Support der hiesigen Mainstream-Medien ja gerne in Grenzen. Die Ablehnung des AAMA verstehen wir als berechtigte Medienkritik.
Dann möchte ich mich für deine Zeit bedanken! Ein paar letzte Worte für die Earshot.at-Leser?
Vielen Dank für das nette Gespräch. Wir hoffen, dass wir euch und die Earshot-Leser sehr bald vor der Bühne wiedersehen werden!
DANKESCHÖN und viel Erfolg weiterhin!
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