THUNDER schafften nie wirklich den richtigen Durchbruch. Eigentlich unverständlich, gehören sie doch zu den besten (wenn nicht die beste) Hardrock-Bands der 90er. Aber der gebührende Erfolg blieb immer aus und so trennte man sich 1999 zum ersten Mal. Die Band hielt es aber nicht lange aus, brachte mehrere Alben heraus (darunter das starke, aber wieder eher unbeachtete Album „Shooting At The Sun“), um 2009 zum zweiten Mal die Trennung bekanntzugeben. Aber auch diese Trennung hielt nicht lange, zu agil und tatkräftig ist die Band, die sich 1989 in London formierte. Also spielte die Band auf diversen Festivals und kündigte im September 2014 auf ihrer Facebook-Seite ein neues Studioalbum an. Und mit „Wonder Days“ bringen die Engländer ihre zehnte Langrille auf den Markt. Zwar dieses Mal ohne den zweiten Gitarristen Ben Matthews, der sich noch von seiner Krebserkrankung erholt, dafür übernahm Bandkollege Luke Morley die Rhythmusgitarre, das Tastenwerk sowie die Aufnahme und die Produktion in den Rockfield Studios, wo es vom renommierten Mike Fraser (AC/DC, METALLICA, AEROSMITH etc.) abgemischt wurde.
Das groovige Power Riff am Anfang des Titeltracks „Wonder Days“ stimmt dann auch schon so richtig auf das Kommende ein und eröffnet gleich mal gewaltig. Danny Bowes Stimme ist gewohnt am Punkt und wird immer wieder von Riffattacken zielsicher bis zum Ende des Songs begleitet. Bei „The Thing I Want“ steht der Bass im Mittelpunkt und gibt dem Lied einen ziemlichen Drive. Darüber hinaus verleiht der Bass dem ganzen Werk eine schöne Tiefe. Beim Folk-Stück „The Rain“ setzen THUNDER auf Mandolinen und erzeugen dadurch einen wunderbaren Song, der sofort ins Ohr geht. Das Piano gibt bei der Ballade „Broken“ den Ton an, aber ohne ins komplett Kitschige abzurutschen und bei „Serpentine“ gibt es die Southern Blues-Kante frei Haus!
Alles in allem haben THUNDER die Erwartungen weit hinaus erfüllt und man kann sich wieder nur wundern, warum der Ruhm diese Band immer nur als Stiefkind behandelt hat. Aber auch dieses wirklich erdige Hardrock-Album wird daran wieder nichts ändern und in Kürze wird es wieder eine Bandauflösung geben. Aber zum Glück machen Danny Bowes & Co ja dann immer wieder weiter. Und das ist im Sinne der Fans und auch gut so!
Tracklist „Wonder Days“:
1. Wonder Days
2. The Thing I Want
3. The Rain
4. Black Water
5. The Prophet
6. Resurrection Day
7. Chasing Shadows
8. Broken
9. When The Music Played
10. Serpentine
11. I Love The Weekend
Gesamtspielzeit: –
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