NEGURA BUNGET stammen aus Rumänien und die Band besteht bereits seit 20 Jahren aber nur ein Bandmitglied ist von Anfang an dabei. Irgendwie sind sie dafür bekannt dass sie ständig Lineup-Wechsel haben, die sich nicht unbedingt positiv auf die Band ausgewirkt haben. Ich hab sie 2008 kennengelernt und mich sofort in ihre Musik verliebt und auch ihre Live-Auftritte waren jedes Mal traumhaft. Dann wurde 2012 der Sänger ausgetauscht und ab dort wurde es grausam und ich hab erstmals einen ihrer Auftritte vorzeitig verlassen. 2013 wurde bis auf Gründungsmitglied Negru die gesamte Band ausgetauscht und nun haben sie ein neues Album mit dem Titel „Tau“ veröffentlicht und ich bin mehr als gespannt, ob darauf der alte Zauber ihrer Musik zu finden ist oder ob der für immer verflogen ist.
Mit wunderbaren Panflötenklängen beginnt „Nametenie“ und dazu gibt es flüsternden Gesang, aber das ändert sich nach einer Weile schlagartig – die Musik bleibt zwar melodiös aber der Gesang wandelt sich zu einem düsteren Growling, das sich mit hellem Klargesang abwechselt. Genau dieser Variantenreichtum hat immer den besonderen Reiz der Musik von NEGURA BUNGET ausgemacht und es ist schön, dass sie ihn beibehalten haben. „Izbucul Galbenei“ ist von etwas dynamischerer Spielweise mit variantenreichem Gesang, aber dennoch ist die Wirkung beinahe etwas hymnisch. „La Hotaru Cu Cinci Culmi“ klingt nach einem Folk-Song aus ihrer Rumänischen Heimat. Noch mehr Folk-Einflüsse findet man bei „Curgerea Muntelui“, einer ruhigen und stimmungsvollen Ballade, die wirklich wunderbar gelungen ist. Bei „Tarîm Vîlhovnicesc“ folgt ein radikaler Schwenk – sehr schnell gespielt und mit tiefem Growling ist dies einer der härtesten Tracks auf diesem Album, aber dennoch sehr stimmungsvoll. „Împodobeala Timpului“ beginnt mit flottem Flötenspiel, aus dem sich ein dynamischer Track entwickelt, bei dem zusätzlich zum tiefen Growling auch der Gesang einer Frau zu hören ist, der sich wunderbar einfügt. Von ruhigerer und betont düsterer Machart ist „Picur Viu Foc“ und auch der letzte Track „Schimniceste“ ist eher ruhiger, aber ausgesprochen intensiv gespielt und gesungen und im Background gibt es so eine Art Männerchor, die alles zusammen noch stimmungsvoller macht – ein würdiger Abschluss!
Ich kann nur eines sagen – NEGURA BUNGET sind zurück und zwar so, wie sie sein sollen! Der komplette Lineup-Tausch hat sich gelohnt und „Tau“ ist wirklich eine wunderbare Fortsetzung ihres Schaffens. Für ihre Fans ist dieses Album wirklich eine Bereicherung ihrer Musiksammlung und vielleicht können sich auch Freunde der stimmungsvollen Musik für sie erwärmen, die sie bisher nicht kannten. Sie waren einmal eine meiner Lieblingsbands, nach dem letzten Sängertausch hatte ich mich von ihnen abgewandt, aber nun kann ich es kaum erwarten sie wieder live zu erleben. Zum Glück dauert es nicht mehr so lange.
Tracklist „Tau“:
1. Nametenie
2. Izbucul Galbenei
3. La Hotaru Cu Cinci Culmi
4. Curgerea Muntelui
5. Tarîm Vîlhovnicesc
6. Împodobeala Timpului
7. Picur Viu Foc
8. Schimniceste
Gesamtspielzeit: 50:32