POWERWOLF - Blessed & Possessed
POWERWOLF
Blessed & Possessed
(Power Metal)

 


Label: Napalm Records
Format: (LP)

Release: 17.07.2015


Es gibt einen neuen Trend, der nennt sich mit den Wölfen heulen und wurde von der deutsch-rumänisch-niederländischen Fraktion POWERWOLF perfektioniert. Einstieg in diverse Charts, Aufsteiger des Jahres 2011 oder Album des Jahres in diversen Abstimmungen, dies sind nur einige Erfolge der Senkrechtstarter. Kaum eine andere Band der letzten Jahre spielte sich so schnell und so ehrgeizig in die Herzen der Headbanger. Anscheinend trifft die Mischung aus Power-Metal, satirischer Behandlung des Christentums, Orgelsound und jeder Menge Humor genau den Nerv der Zeit.

Nachdem „Preachers Of The Night“ einschlug wie eine Bombe und so ziemlich jeder nur Positives zu vermelden hatte, waren die Ansprüche und Erwartungen an den Nachfolger „Blessed & Possessed“ natürlich enorm. Doch wer die Gebrüder Greywolf und ihre Mannschaft kennt, der weiß, dass sich diese Jungs mit Durchschnitt nicht zufrieden geben. Eröffnet wird das Album mit dem gleichnamigen Albumtitel und lässt gleich erahnen, dass sich POWERWOLF absolut treu bleiben. Wie man aus dem Munde der Musiker vernahm, machen ja auch AC/DC seit 40 Jahren dasselbe und was bei den Aussies funktioniert, kann doch wohl auch bei den Wölfen nicht schlecht sein. Ganz so schlimm ist es dann doch nicht, auch wenn man sich seiner Linie treu bleibt, gibt es dann doch noch ein paar neue Elemente zu finden und außerdem sind die Jungs auch erst seit knapp zehn Jahren am Werk.

Die erste Nummer gibt ordentlich Gas, Attila wie gewohnt mit starkem Stimmvolumen, gepaart mit eingängigem Refrain bleibt die Scheibe sofort hängen und passt perfekt in das Live-Set. „Dead Until Dark“ tritt das Gaspedal gleich um eine Spur weiter durch, keine Zeit zum Verschnaufen. Schwerstarbeit für Roel van Helden an den Drums. Außerdem die wohl stärkste Leistung des Sängers, wenn man die hohen Passagen beachtet. Gegen Ende brennt man ein wahres Power-Metal-Feuerwerk ab und wer hier noch nicht mitgeht, der hat die falsche CD im Player.

„Army Of The Night“ ist einer von zwei Songs, die es auch als Single gibt und ist wohl die typischste POWERWOLF-Nummer mit seinen längeren Keyboardpassagen. Mir persönlich fehlt das Highlight im Song, der ein wenig zu radiotauglich klingt. Die zweite Single ist „Armata Strigoi“ (AMON AMARTH lässt grüßen) und auch hier trifft der vorhin genannte Punkt zu, stark jedoch der Akustikteil im Mittelteil, bei dem die Gebrüder Greywolf zeigen können was in ihnen steckt. Umso stärker dafür „We Are The Wild“ mit seinem stampfenden Beat und den bekannten Fan Aufstachel-Passagen im Refrain für den die Wölfe bekannt sind. Hier dürfte ein weiterer Live-Kracher geschrieben worden sein. Thematisch bleibt man sich treu, man reist durch das Christentum, Horrormythen der Nacht oder ist einfach spirituell. Ein gewisses Augenzwinkern sollte der Hörer immer parat haben und nicht alles ernst nehmen.

Falk Maria Schlegel an der Orgel sorgt für den speziellen Sound, den diese Band ausmacht, sei es bei den monumentalen Momenten in „Let There Be Night“ oder einfach um einen Song aufzupeppen. „Let There Be Night“ ist der krönende Abschluss des Albums mit fettem Riff von Matthew Greywolf, dem vorhin genannten Kirchensound von Falk und dem opernhaften Gesang von Herrn Dorn.

Auch wenn nicht alle elf Songs von POWERWOLF Hitpotenzial haben und man ein paar Durchgänge braucht, dass die Songs hängen bleiben, schaffen es die Jungs gekonnt von sich Reden zu machen, dank unerbittlichem Einsatz und dem Können eingängige Hits zu schreiben. Der Weg führt eindeutig nach oben wie man am Headliner Slot am Masters Of Rock sehen konnte, auch wenn ich die beiden Vorgängerwerke über den neuesten Streich stellen möchte. Man muss nur aufpassen, dass die Ideen nicht ausgehen und man sich irgendwann selbst kopiert. Ansonsten alle Daumen nach oben.


Tracklist „Blessed & Possessed“:
1. Blessed & Possessed
2. Dead Until Dark
3. Army Of The Night
4. Armata Strigoi
5. We Are The Wild
6. Higher Than Heaven
7. Christ & Combat
8. Sanctus Dominus
9. Sacramental Sister
10. All You Can Bleed
11. Let There Be Night
Gesamtspielzeit: 46:37


www.powerwolf.net

POWERWOLF - Best Of The Blessed
POWERWOLF – Blessed & Possessed
LineUp:
Attila Dorn
Matthew Greywolf
Charles Greywolf
Falk Maria Schlegel
Roel van Helden
8
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