Fury of the darkest evil cry for war
Far beyond the boundaries of hell and starlight
On the road to lands unknown forever moreFury Of The Storm
Gut zehn Jahre ist es jetzt her, seitdem die in Britannien lebenden Herren von DRAGONFORCE mit ihrem Zweitling „Sonic Firestorm“ und dem furiosen Hit „Fury Of The Storm“ ihre Durchbruch feierten und sogar im Vorprogramm von IRON MAIDEN landeten. Seitdem hat sich so einiges getan, denn bereits am letzten Werk war nach vierjähriger Pause Neu-Fronter Marc Hudson zu hören. Mit „Maximum Overload“ liegt das nunmehr sechste Album der schnellsten Band der Welt vor und DF zeigen sich trotz Drummer-Wechsel hier so fokussiert und erwachsen wie noch nie.
Zwar steigen DRAGONFORCE wie gehabt furios mit „The Game“ ins Geschehen ein, doch der starke Thrash-Einschlag und die Guest-Vocals von Matt Heafy (TRIVIUM) zeigen eine ganz neue Seite der Power Metaller und schnell wird klar, dass die Band hier keine neuen Rekorde aufstellen will und niemandem mehr etwas beweisen muss. Schon auf „The Power Within“ wurden die Songs kürzer, die langsameren Parts immer häufiger und das Augenmerk mehr auf den kompletten Song fokussiert, anstatt mit einzelnen Parts zu überraschen. Auf dem Nachfolger perfektionieren Herman Li und Sam Totman die eingeschlagene Richtung und liefern ein starkes und verdammt abwechslungsreiches Werk.
Zwar tönen der unter vier Minuten gehaltene Mitsing-Ohrwurm „No More“ und „Tomorrow´s Kings“ zwar typisch nach DRAGONFORCE mit knackigen Highspeed-Riffs, Doublebass-Attacken und hymnischen Parts, doch von sich selbst wiederholen oder Abnützungserscheinungen ist hier keine Spur zu spüren. Außerdem liefern die Herren mit dem nächsten Dreifachschlag einige Überraschungen. `Three Hammers“ drosselt das Tempo enorm und kommt mit stampfender True Metal Attitüde daher, lässt sich einen akuten Burnout zum Solo und erneutem Gastbeitrag von Matt aber trotzdem nicht nehmen, ehe es mit „Symphony Of The Night“ vorübergehend bombastisch, episch und leicht kitschig wird und man mit „The Sun Is Dead“ mit dezent balladesken Elementen für Gänsehaut sorgt, aber das Tempo trotzdem recht flott hält.
Wer nun glaubt die Briten hätten ihr Pulver verschossen, der täuscht, denn die Live-Granate „Defenders“ kommt mit genialer Vocal-Line daher, „Extraction Zone“ überzeugt mit seiner positiven Atmosphäre und viel Elan, während „City Of Gold“ erneut zum Mitsingen einlädt und sich vor dem restlichen Material nicht verstecken braucht. Marc Hudson hat sich mittlerweile perfekt eingelebt, meistert jedes Tempo, jede Höhe und hat sichtlich Spaß an seiner Arbeit, während sich die Instrumentalisten rundum austoben, denn auch wenn man die ausufernden Soli und Rekordversuche in Sachen Geschwindigkeit deutlich zurückgeschraubt hat, dürfen sich neben den Gitarristen natürlich auch der verrückte Keyboarder Vadim Pruzhanov und Bassist Frédéric Leclerq nach wie vor austoben und so entstehen so manch interessante Zwischenparts, die den Hörer immer wieder herunterholen. Meine Favoriten dabei die an Super Mario erinnernden Sounds in „Extraction Zone“ und der dezent an MANOWAR erinnernde Pathos in „The Hammers“, sowie das atmosphärische Intermezzo in „Symphony Of The Night“.
DRAGONFORCE tönen auf diesem Werk so fokussiert, erwachsen und durchdacht wie noch nie und zeigen, dass ihnen die Ideen noch lange nicht ausgegangen sind. Bester Beweis dafür der perfekt ins DRAGONFORCE Universum übernommene Johnny Cash Klassiker „Ring Of Fire“, der nochmal gewaltig Spaß macht. Und wer dachte mit „Ultra Beatdown“ hätte man den Zenit des Artwork-Augenkrebsfaktors erreicht, der erlebt auch hier nochmal eine Steigerung.
Tracklist „In The Line Of Fire“:
1. Fury Of The Storm
2. Three Hammers
3. Black Winter Night
4. Seasons
5. Tomorrow´s Kings
6. Symphony Of The Night
7. Cry Thunder
8. Ring Of Fire
9. Through The Fire And Flames
10. Valley Of The Damned
11. Defenders
Gesamtspielzeit: 69:30