GAMMA RAY - Sigh No More

GAMMA RAY
Sigh No More
(Power Metal)

 

---

Label: Edel (earMusic)
Format: (LP) | (Re-Release)

Release: 1991

Und es geht munter weiter mit den GAMMA RAY Re-Releases. „Sigh No More“ erschien bereits ein knappes Jahr nach dem Debüt und schloss genau da an, wo „Heading For Tomorrow“ endete. Im Gegensatz zu HELLOWEEN, die immer softer und experimenteller wurden, legte Kai mit seinen Mannen an Tempo und Härte zu, gab sich jedoch kreativ und verspielt wie eh und je. Zudem kamen damals Uli Kusch, der später bekanntlich lange bei HELLOWEEN spielte, als neuer Schlagzeuger und Gitarrist Dirk Schlächter, der heute noch als Bassist Teil der GAMMA RAY Familie ist zur Band.

Natürlich erstrahlt auch „Sigh No More“ in neuem Glanze dank starkem Remaster, neuem Artwork, Liner-Notes und tonnenweise Bonusmaterial. Doch zuerst zum Werk selbst. „Changes“ fügt sich zum Material des Debüts perfekt ein, hat aber schon ein paar temporeiche Momente und verdammt starke Vocallines, die Ralf Scheepers einmal mehr perfekt präsentierte. „Rich And Famous“ funktionierte als entspannte Gute-Laune-Nummer mit gelungenen Backings wunderbar, während „As Time Goes By“ mit Doublebass-Attacken mächtig zu drücken wusste. Wirklich etwas ist leider heute nicht in der Setlist von GAMMA RAY übrig geblieben, doch vor allem das intensive „Dream Healer“, die Powerballade „Father And Son“ und die Hymne „One With The World“ sind heute noch wunderbar funktionierende Perlen, die den Status Klassiker redlich verdient haben. Außerdem konnten sich damals bereits Fans von Kai Hansens Stimme über mehr Gesänge von ihm freuen, denn auch wenn er erst wieder am Nachfolger wirklich ein paar Leads übernahm, häuften sich auf „Sigh No More“ bereits gut hörbare Backings von ihm, die teilweise noch durch Piet Silck (IRON SAVIOR) unterstützt wurden.

Das umfangreiche Bonus Material bietet so manch Schmankerl, denn neben den „Blast From The Past“ Versionen einiger Songs – dabei handelt es sich von im Jahr 2000 neu aufgenommene Songs des Album, die somit natürlich von Kai eingesungen wurden – gibt es noch Live-Material aus Wacken und Montreal sowie einige Pre-Productions und Demos die auch Kai für Ralf damals als Vorlage einsang. Das Interessante dabei ist, dass sowohl die Neuaufnahmen als auch einige Demos in Sachen Arrangement und Intros einige Unterschiede aufweisen.

Auch der Re-Release von „Sigh No More“ kann als Gesamtpaket jedem Fan der Band empfohlen werden. Starker Sound, ein schönes Booklet und ein Haufen unterschätzter Hits und Hymnen machen auch den Zweitling der Hanseaten unverzichtbar.