Mitte 2009 überraschten die Schweden MANIMAL mit einem Debüt, das in Sachen Heavy/Power Metal schlicht als Meisterwerk bezeichnet werden muss. Auch wenn „The Darkest Room“ nicht die verdiente Anerkennung erhielt, bangten Fans mehr als sechs Jahre, bis endlich der Nachfolger „Trapped In The Shadows“ angekündigt wurde.
Stimmwunder Samuel Nyman und seine Jungs sind also zurück und werden den hohen Erwartungen nicht nur zu jeder Sekunde gerecht, sondern überbieten ihr Debüt sogar nochmal. So viel sei schon mal vorweg genommen.
Das Album startet zwar mit „Irresistible“ schon ziemlich spannend. Das Teil steigert sich in der ersten Minute immer mehr, ehe ein fettes Riff irgendwo zwischen JUDAS PRIEST, PRIMAL FEAR und GAMMA RAY und galoppierende Rhythmik den Track erst richtig einleiten und bald steigt Samuel mit seinen hohen Screams, die bei jedem Ton voll sitzen, mit ein. Ein starker Einstieg, doch das Hitfeuerwerk auf dem Zweitling der Schweden geht mit „March Of Madness“ erst so richtig los. Der flotte, aber entspannt klingende Banger dient wunderbar als Gegenstück zu „Dreamers And Fools“ vom Vorgänger und bohrt sich erbarmungslos in die Gehörgänge. Bald trällert man den genialen Refrain im Auto, unter der Dusche oder sonst wo vor sich hin. Das folgende „The Dark“ geht mit behäbigen Rhythmen und bedrohlicher Atmosphäre andere Wege und lässt Samuel mit gepresst klingenden Screams punkten. Weitere Highlights sind sicher der alles platt walzende Stampfer „Man-Made Devil“ bei dem der Fronter im flott ausgefallenen Mittelteil einmal mehr an Daniel Heiman der mächtigen, aber längst nicht mehr existenten LOST HORIZON erinnert. Gänsehaut!
Doch es geht Schlag auf Schlag weiter, denn mit „Silent Messiah“ liefert man einen Überhit, der sich gewaschen hat. Wieder ist der Einstieg spannend aufgebaut, man zieht aber bald das Tempo gewaltig an, nur um die Riffs dann abrupt zu stoppen um Samuel, der nur von der Doublebass begleitet mit viel Raum zu Höchstform aufläuft. Zahlreiche Hooklines lassen einen schnell in den dynamischen Song verlieben, der noch so manch Überraschung und ein bombastisches Finale zu bieten hat. Doch wer meint, MANIMAL hätten ihr Pulver verschossen, täuscht. „The Journey“ entpuppt sich als vielschichtige und intensive Power-Ballade in der niemand geringeres als Udo Dirkschneider (Ex-ACCEPT, U.D.O.) sein raues Organ von seiner besten Seite präsentiert. Und schon wieder stellen sich die Häärchen auf, während ein kalter, aber wohliger Schauer den Rücken herunterläuft.
Eigentlich darf man das restliche Material auch nicht unerwähnt lassen, denn das heavy „Invincible“, das hochmelodische sowie sehr positiv tönende „Screaming Out“ sowie „Psychopomp“, das mit heftigen Chören, die an FREEDOM CALL´s „Killer Gear“ und so manch MYSTIC PROPHECY Track erinnern, fallen bei dieser Hitdichte nur marginal ab.
Das mehr als sechsjährige Warten auf „Trapped In The Shadows“ hat sich gelohnt, denn nicht nur Songwriting und das technische Können der Band konnte nochmal gesteigert werden, auch in der Produktion konnte man sich noch zum Vorgänger verbessern. Der Zweitling der Schweden ist wie eingangs schon erwähnt schlicht ein Meisterwerk des Heavy/Power Metals und sollte Fans der genannten Bands Freudentränen in die Augen treiben.
Tracklist „Trapped In The Shadows“:
1. Irresistible
2. March Of Madness
3. The Dark
4. Trapped In Shadows
5. Invincible
6. Man-made Devil
7. Silent Messiah
8. The Journey
9. Screaming Out
10. Psychopomp
Gesamtspielzeit: 50:15