Mehr als vier Jahre sind seit dem letzten Album „Worship Music“ vergangen und die Erwartungshaltung war ziemlich groß, da das letzte Album ein echtes Highlight in der Bandgeschichte war. Leicht machen es einem die Ostküsten-Thrasher allerdings mit „For All Kings“ nicht. Es braucht doch mehrere Anläufe um rein zu finden und bis sich alle Facetten dem Hörer erschließen. Es sind zwar alle Trademarks vorhanden, die ANTHRAX zu dem gemacht haben was sie sind, dennoch gehen sie auf dem Album neue, andere Wege. Selten hatte ein Album so viele melodische und softe Parts gepaart mit dem typischen Thrash der Band und war so auf Joeys Stimme zugeschnitten. Speziell die Refrains sind extrem eingängig.
Die daraus entstehende Mischung ist von Beginn bis Ende spannend und lässt einen immer Neues entdecken. So überrascht gleich der Opener „You Gotta Believe“ mit stark an IRON MAIDEN erinnernde Parts. Mit „Monster At The End“ gehts dann ziemlich groovig weiter, bevor mit „For All Kings“ dann die erste echte Thrash-Granate gezündet wird. In dieselbe Kerbe schlagen auch „Evil Twin“ und der Rausschmeißer „Zero Tolerance“.
Die zwei größten Überraschungen des Albums sind aber ohne Frage „Blood Eagle Wings“ und „Breathing Lightning“. Zwei Songs die ich mir so von ANTHRAX nie erwartet hätte. „Blood Eagle Wings“ kommt sehr episch und atmosphärisch rüber, mit genialem Solo und bewegt sich von langsam stampfend hin zu relativ flott. „Breathing Lightning“ ist zwar ziemlich kommerziell und hat fast schon Stadionrock-Qualität, ist aber trotzdem eines der Album Highlights, auch wenn es extrem untypisch für die Band ist.
Auch der Rest des Albums weiß nach mehreren Durchläufen zu überzeugen. „Suzerain“ und „Defend Avenge“ sind zwei sehr solide Midtempo-Kracher die sofort gut ins Ohr gehen und im Großen und Ganzen stilistisch typische ANTHRAX-Songs sind, die sich im Laufe der Jahre bewährt haben. „All Of Them Thieves“ und „This Battle Chooses Us“ dauern etwas länger, entwickeln sich aber zunehmend.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ANTHRAX erneut ein sehr gutes Album abgeliefert haben, das mit einigen Überraschungen aufwarten kann aber auch durchaus gewohnte Kost bietet. Mit einem Joey Belladonna in Höchstform beweisen sie erneut, dass man den Platz in den Big Four mehr als verdient.
Tracklist „For All Kings“:
1. Impaled
2. You Gotta Believe
3. Monster At The End
4. For All Kings
5. Breathing Lightning
6. Breathing Out
7. Suzerain
8. Evil Twin
9. Blood Eagle Wings
10. Defend Avenge
11. All Of Them Thieves
12. This Battle Chose Us
13. Zero Tolerance
Gestamtspielzeit: 59:32
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