In gut 45 Jahren die JUDAS PRIEST nun schon zur Legende des Heavy Metal machten, veröffentlichten die Briten 18 Alben, zuletzt das mit gemischten Gefühlen aufgenommene, aber grundsolide „Redeemer Of Souls“, zu dem JUDAS PRIEST nach ihrer allerletzten Tour die vielleicht aller allerletzte Tour absolvierten. Das nahmen sich die Herren rund um Rob Halford zum Anlass auch die Anzahl der Live-Veröffentlichungen, die schon länger im zweistelligen Bereich liegt, nochmal zu erhöhen.
PRIEST suchte sich keine geringere Location aus als das Wacken Festival, um ihre neue Live-CD/DVD/BluRay aufzunehmen. Herausgekommen sind knapp 75 Minuten namens „Battle Cry“, die mir leider nur als Audio-Version vorliegen. Doch die bieten genau das, was man sich von JUDAS PRIEST erwartet und erhofft. Dass Rob sich mit 64 Länzen schon etwas schwer tut, Songs wie „Painkiller“ noch so rauszuhauen wie ein 20- oder 30-Jähriger ist nicht verwunderlich und darum verzichtete man weitestgehend auf Kreisch-Orgien Songs auf der „Redeemer Of Souls“ Tour, doch Glenn Tipton und K.K. Downing (der ja seit einiger Zeit durch Richie Faulkner ersetzt werden musste) schrieben in den Dekaden zum Glück auch genügend Hits, die Mr. Halford auch heute noch problemlos umsetzen kann, zumal das Teleprompter Debakel von 2008 ja anscheinend auch Vergangenheit ist. „Metal Gods“, „Breaking The Law“, „Electric Eye“, „You´ve Got Another Thing Coming“ oder das unumgängliche “Living After Midnight” (das aus Zeitgründen aber auf der CD nicht zu finden ist) gehören seit jeher fix in die Setlist der Briten und sind aus gutem Grund daraus nie mehr verschwunden. Daneben wurden logischerweise einige neue Songs präsentiert, die sich schön in die Setlist einfügen, aber einigen Klassikern den Platz wegnahmen.
Soundtechnisch geht natürlich alles bei den Profis in Ordnung, das Publikum ist hier und da schön zu hören und das Live-Feeling kommt ganz gut rüber. Die DVD/BluRay Version hat zudem drei Bonus-Tracks aus Polen zu bieten.
„Battle Cry“ ist eine mehr als solide Veröffentlichung von JUDAS PRIEST, die aber wenn man sich Artwork und Bonusmaterial ansieht ein bisschen lieblos daher kommt. Da wäre etwas mehr Aufwand schön gewesen, da kann man dann auch noch besser darüber hinwegsehen, dass sich Rob bei der Überballade „Beyond The Realms Of Death“ und „Painkiller“ schon sichtlich plagen muss.
Fans der Band die nie genug bekommen können, werden sich „Battle Cry“ sowieso ins Regal stellen, wer JUDAS PRIEST in Bestform erleben möchte, der greife lieber zu Klassikern wie „Unleashed In The East“, der Comeback Live-Veröffentlichung „Rising In The East“ oder „Meltdown“ aus der Tim „Ripper“ Owens Ära.
Tracklist „Battle Cry“:
1. Battle Cry
2. Dragonaut
3. Metal Gods
4. Devil´s Child
5. Victim Of Changes
6. Halls Of Valhalla
7. Redeemer Of Souls
8. Beyond The Realms Of Death
9. Jawbreaker
10. Breaking The Law
11. Hell Bent For Leather
12. The Hellion
13. Electric Eye
14. You´ve Got Another Thing Coming
15. Painkiller
Gesamtspielzeit: 75:11