SIX FEET UNDER - Graveyard Classics IV: The Number Of The Priest
SIX FEET UNDER
Graveyard Classics IV
(Death Metal)

 


Label: Metal Blade
Format: (Compilation)

Release: 27.05.2016


Mit den „Graveyard Classics“ brachten die Death Metal-Veteranen SIX FEET UNDER 2000 ein regelrechtes Kult-Album heraus. Die Cover-Songs von Bands wie ACCEPT, EXODUS, ANGEL WITCH, SCORPIONS, VENOM und den DEAD KENNEDYS machten einfach Spaß und waren auf Partys sowie in Metal-Beisln eine willkommene Abwechslung. Nachdem es danach mit SFU qualitativ generell bergab ging und man an „Haunted“ (1995), „Warpath“ (1997) und „Maximum Violence“ (1999) einfach nicht mehr anschließen konnte, dachte sich Chris Barnes 2004 wohl, dass man mit einem zweiten Teil schnelles Geld machen könnte. Doch das Werk war so dermaßen lieblos, bestand es doch ausschließlich aus AC/DC-Songs, dass man hoffte, diese Idee würde man in Zukunft ruhen lassen.

Doch weit gefehlt, nach dem dritten Teil im Jahr 2010, quälen uns die Floridianer mit den „Graveyard Classics IV: The Number Of The Priest“. Der Titel verrät schon, dass man sich dieses Mal an IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST vergriffen hat. Und das Ergebnis ist denkbar grauenhaft. Die Songs sind fast 1:1 heruntergezockt – von Death Metal-Modifikationen keine Spur – während Chris Barnes vergeblich versucht grandiose Vocallines wie die von „Nightcrawler“ oder „The Evil That Men Do“ runter zu husten bzw. zu röcheln. Fans von Maiden und Priest werden sich hier mehr verarscht vorkommen als sonst was. Während Songs wie „Blackout“, „T.N.T.“ oder „In League With Satan“ damals als Parodie noch funktionierten und sogar Spaß machten, ist „Graveyard Classics IV“ ein reines Trauerspiel, bei dem man sich fragt, wie Chris und SFU, damals so erfolgreich, heute nur noch ein trauriger Schatten ihrer selbst werden konnten. Einzig positiv hervorzuheben ist die Tracklist, die sich nicht strikt an den großen Hits der Bands orientiert, sondern mit „Genocide“ oder “Total Eclipse“ auch einige rare Perlen zu bieten hat.

Da die letzten regulären Studio-Alben wieder an Qualität zulegen konnten und SIX FEET UNDER sowieso eine eingeschworene Fangemeinde haben, wird sich das Teil wahrscheinlich trotzdem nicht schlecht verkaufen. Ich rate aber dringendst davon ab, da dieser Teil nicht mal als Gag funktioniert und bald in der Versenkung verschwinden wird.


Tracklist „Graveyard Classics IV“:
1. Night Crawler (JUDAS PRIEST)
2. Starbreaker (JUDAS PRIEST)
3. Genocide (JUDAS PRIEST)
4. Invader (JUDAS PRIEST)
5. Never Satisfied (JUDAS PRIEST)
6. Murders In The Rue Morgue (IRON MAIDEN)
7. Prowler (IRON MAIDEN)
8. Flash Of The Blade (IRON MAIDEN)
9. The Evil That Men Do (IRON MAIDEN)
10. Stranger In A Strange Land (IRON MAIDEN)
11. Total Eclipse (IRON MAIDEN)
Gesamtspielzeit: 36:54


www.facebook.com/sixfeetunder

 

SIX FEET UNDER - Bringer Of Blood
SIX FEET UNDER – Graveyard Classics IV: The Number Of The Priest
LineUp:
Chris Barnes
Ray Suhy
Josh Hall
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