Die Deathcore-Helden CARNIFEX sind mittlerweile bei Langeisen Nummer 6 angelangt und tun da das, was sie schon immer getan haben, doch „Slow Death“ wird seinem Namen gerecht und man wünscht bei der Zähflüssigkeit als nicht Core-Fanatiker den Tod, der aber einfach nicht schnell genug eintreten will.
Gut, das mag jetzt übertrieben klingen. Die zuletzt veröffentlichte Platte „Die Without Hope“ (warum wollen CARNIFEX denn unbedingt immer wieder das irdene Dasein verlassen?) hat mich eigentlich unterhalten und auf technischer Ebene durchaus beeindruckt, doch der Nachfolger nervt mich bereits nach wenigen Durchgängen. Technisch ist zwar immer noch alles aller erste Sahne, denn die Jungs aus den Staaten wissen mit ihren Instrumenten alles gepflegt, aber mit einem gewissen System kurz und klein zu hauen, doch die nach Schema-F ausgeführten Death/Black/Core-Parts klingen teilweise so bekannt, dass man den nächsten Part schon mitgrunzen kann, ohne diesen je gehört zu haben. CARNIFEX haben einfach alle bekannten Elemente des Genres auseinander genommen und in anderer Reihenfolge aneinander gekleistert. Das mag den Metalcore-Moshpit-Power Ranger auch heute noch live Spaß machen, doch „Slow Death“ klingt trotz der abgefahrenen Mischung, zu der sich auch immer wieder Synthies und sogar orchestrale Parts gesellen, alles irgendwie abgenutzt und verbraucht.
Übrig bleibt ein technisch anspruchsvolles und definitiv nicht schlechtes, aber leider doch viel zu chaotisches Stück Deathcore, das man so oder so ähnlich einfach schon zu oft gehört hat. Wer nicht genug davon bekommen kann, der möge bei „Slow Death“ zugreifen und zu dem apokalyptischen Soundtrack in aller Ewigkeit vor sich hin verwesen, alle anderen suchen sich innovativere Alben, denn die gibt es da draußen zu Hauf.
Tracklist „Slow Death“:
1. Dark Heart Ceremony
2. Slow Death
3. Drown Me In Blood
4. Pale Ghost
5. Black Candles Burning
6. Six Feet Closer To Hell
7. Necrotoxic
8. Life Fades To A Funeral
9. Countess Of The Crescent Moon
10. Servants To The Horde
Gesamtspielzeit: 38:15
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