SKILLET - Unleashed
SKILLET
Unleashed
(Modern Metal)

 


Label: Atlantic Records
Format: (LP)

Release: 2016


Die Amis von SKILLET sind in ihrer Heimat mit mehreren Grammy-Nominierungen, mehr als 25 Millionen verkauften Tonträgern und 20-jähriger Bandgeschichte, in der insgesamt neun Studio-Alben entstanden, so etwas wie Superstars. In Europa sieht das zwar etwas anders aus, die Truppe erhöhte in den letzten Jahren aber auch hier konstant ihre Reputation mit gutem Marketing und ausgiebigem Touren. Nun steht uns mit „Unleashed“ jedoch das neunte Album ins Haus. Der Vorgänger „Rise“ gefiel mir trotz viel Plastic-Pop-Metal dank catchy Songs und einer großen Portion Energie ganz gut, doch schafft der Nachfolger das auch?

Zwar waren SKILLET schon bei den letzten Veröffentlichungen dem Pop nicht abgeneigt, was der Truppe auch neben interessanten Orchestrations-Ideen ihr gewisses Etwas gab, doch was „Unleashed“ in diese Richtung auffährt stellt in Richtung Mainstream, Schmalz und Kitsch alles von der Band bisher da gewesene in den Schatten. Das Grundrezept ist gleich geblieben; moderner Metal mit einem Schuss Electronica, etwas Bombast und zahlreiche eingängige Melodien sowie Chöre und Refrains. Doch das Hauptaugenmerk hat sich von energischen Bangern zu noch hymnischeren Pop-Rockern verschoben. Auch den Mix aus flottem Material, Balladen und melodischen Hymnen ist da, doch die Songs auf „Unleashed“ tendieren meist irgendwo zwischen Belanglos bis anstrengend und nervig.

„Unleashed“ is definitiv kein schlechtes Album und hat auch seine guten Seiten. Da wären beispielsweise Hitkandidaten wir das energische „I Want To Live“, der dynamische Opener „Feel Invincible“ oder das rockende „Back From The Dead“. Querverweise zu anderen Combos gibt es in Form des Industrial-Stückes „Saviours Of The World“, das gewisse Ähnlichkeiten mit PAIN aufweist, während die poppige Synthie-Orgie „Burn It Down“ stark an POP EVIL erinnert. Dennoch erreicht man einfach nie das Niveau eines „Monster“, „Hero“ oder „Sick Of It“. Dafür gibts hingegen viel belanglos an einem Vorbeiplätscherndes, wie das vor Kitsch triefende „Stars“, das wenig ausdrucksstarke „Famous“ oder „Lions“. Und zu guter Letzt gibt es dann noch Nummern wie „Watch For Comets“ die für Viele wohl nur mit der Skip-Taste zu bewältigen sind.

Dass SKILLET nach 20 Jahren irgendwann mal wieder eine Weiterentwicklung anstreben, ist nicht verkehrt, doch was man mit „Unleashed“ abliefert wird die Fangemeinde definitiv spalten. Im direkten Vergleich fehlt dem Album Energie, Biss und der Fokus. Zwar liefern John Cooper und Jen Ledger wie gewohnt mehr als solide Gesangsarbeit und so manch Song zündet auch nach einige Durchläufen, doch der übertriebene Anteil an Effekten, Electronica und vor allem Schmalz pur, macht „Unleashed“ zu einer Geduldsprobe für den Fan. Manch einer mag die Bestehen und gerade das neue, junge Publikum könnte die neue Herangehensweise begrüßen, doch der Rest wird in Zukunft wohl eher die Vorgänger einlegen.

 

 


Tracklist „Unleashed“:
1. Feel Invincible
2. Back From The Dead
3. Stars
4. I Want To Live
5. Undefeated
6. Famous
7. Lions
8. Out Of Hell
9. Burn It Down
10. Watching For Comets
11. Saviours Of The World
12. The Resistance
Gesamtspielzeit: 42:45


www.skillet.com

 

SKILLET - Rise
SKILLET – Unleashed
6
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