Die 1996 gegründeten christlichen Power Metaller NARNIA rund um Bandgründer Christian Liljegren (vormals Rivel) haben mittlerweile eine Bandgeschichte voller Hochs und Tiefs hinter sich. Nachdem man erfolgreich einige Alben veröffentlichte, verabschiedete sich Bandboss, Sänger und Hauptsongwriter Liljegren von der Band. Diese entschied sich mit Germán Pascual weiter zu machen. Die Band tönte auf dem dazugehörigen Album „Course Of A Generation“ (2009) härter und moderner denn je, konnte aber durchaus überzeugen, ehe man 2010 doch das Handtuch warf. 2014 erbarmte sich Christian Liljegren, der zuvor auch seine zweite Truppe DIVINEFIRE auf unbestimmte Zeit auf Eis legte, und reformierte NARNIA, obwohl er mit GOLDEN RESURRECTION, AUDIOVISION und 7DAYS noch andere Combos betreibt, und schaffte es sogar ausschließlich auf alte Gefährten zurückgreifen zu können.
Nun pünktlich zum 20. Geburtstag liefert man mit dem selbstbetitelten Album „Narnia“ das dazugehörige Comeback-Werk, das seinem Namen absolut gerecht wird. NARNIA tönen energisch und traditionell wie schon lange nicht mehr. „Reaching For The Top“ und „I Still Believe“ sind Power Metal-Banger vor dem Herren, die alle typischen Genre-Elemente mitbringen. Treibende Riffs, flotte und drückende Rhythmik, eingängige Keyboardmelodien, eine gute Ladung Hooks und mitsingkompatible Refrains. Fans von STRATOVARIUS, HAMMERFALL, AT VANCE, DREAMTALE, THUNDERSTORM usw. wissen auf jeden Fall wovon ich spreche. Christian hat in seiner Pause nichts an Gesangstalent eingebüßt und singt mit Herz und Seele, übertreibt es aber immer mal wieder mit seinen christlichen Texten, die durchaus auf den Keks gehen können. „Read your bible, say your prayer,“ oder „I still believe in the maker, one by one we must bow down“ sind an christlichem Kitsch kaum zu überbieten, außer vielleicht von deren Danksagung im Booklet: „Narnia give thanks to: God – The Father, The Son and The Fire for giving us strength to continue the mission”.
Gut, darüber kann man bei der starken Songqualität aber hinwegsehen, denn auch der hochmelodische und mit Pathos geschwängerte Stampfer “On The Highest Mountain”, die kraftvolle und emotionale Ballade „Thank You“ oder flotte Kracher bzw. Hymnen wie „Set The World On Fire“ oder „Moving On“ überzeugen auf voller Länger. Etwas aus dem Rahmen fällt das poppigere aber dennoch gelungene „Messengers“, während „Who Do You Follow“ mit seinen Keyboardmelodien gar nicht mehr aus den Ohren will.
NARNIA sind zurück – und wie! Auch wenn die Band nun nichts Neues fürs Genre liefert und manchmal etwas mit ihren gottesfürchtigen Texten nervt, so hat man ein starkes Stück Power Metal mit allem was dazugehört abgeliefert. Liljegren und seine Männer haben in den 20 Jahren nichts verlernt und liefern ein Album voller Hits und Hymnen, das Genre-Fans unbedingt hören sollten.
Tracklist „Narnia“:
1. Reaching For The Top
2. I Still Believe
3. On The Highest Mountain
4. Thank You
5. One Way To The Promised Land
6. Messengers
7. Who Do You Follow
8. Moving On
9. Set The World On Fire
Gesamtspielzeit: 39:00