LORD OF THE LOST - Empyrean
LORD OF THE LOST
Empyrian
(Gothic Metal)

 


Label: Out Of Line
Format: (LP)

Release: 2016


Manchmal ist es sehr schwer ein breiteres Publikum zu erreichen, wenn man irgendwann auf ein gewisses Genre festgelegt wurde. Bei LORD OF THE LOST war dies die Gothic-Welt. Die Hamburger bewiesen aber in den letzten Jahren mehrfach, dass sie auch für ein breiteres Publikum geschaffen sind. Deshalb wagte die Truppe auch einen Ausflug ins klassische Genre, bei dem unter dem Namen LORD OF THE LOST ENSEMBLE die Erfolgs-Songs mit klassischer Musikuntermalung präsentiert.Nun erscheint das aus gleich zwei CDs bestehende, neueste Werk des Quintetts.

Das Album startet erstaunlich blechern, aber sobald die tiefe, mitreißende Stimme von Chris Harms erklingt, ist wieder alles in Ordnung. Die Musik von LORD OF THE LOST ist generell sehr Synthesizer-lastig, aber Gared Dirge vermag diesem Instrument tolle Sounds zu entlocken, auch wenn die gelegentlich etwas schrill und experimentell sind, wie etwa bei „Interstellar Wars“ oder „Doomsday Disco“, das aber wiederum sehr gut Disco-Feeling vermittelt. Die Tracks sind sehr rhythmisch und laden zum Mitmachen ein, während sich die Refrains wunderbar zum Mitsingen eignen. Aber es gibt auch ruhigere Songs wie „In Silence“, das abgesehen von ein paar kurzen Growls viel von einer angenehmen Ballade an sich hat, und bei dem man beim Anhören am liebsten ein Feuerzeug hochhalten und mitwippen würde. Bei „Black Oxide“ hat Chris Harms gesangliche Unterstützung von Scarlet Dorn, die mit ihrer Band auch Support bei der Tour von LORD OF THE LOST im April sein wird – eine nette Idee und eine schöne Einstimmung auf die Tour.

Es gibt jedoch auch etwas schwerer Verdauliches auf dieser Scheibe – „No Gods, No War“ ist in erster Linie von extrem harten Sounds und tiefen Growls geprägt, was aber wiederum das ernste Thema gut unterstreicht. Mit dem durch teilweise scheppernd verfremdeten Gesang im etwas eigenwilligen „Where Is All The Love“ endet die erste CD.

Der zweite Teil ist kürzer und beginnt mit dem symphonischen Instrumentaltitel „Adonai“, für den zu den Rock-Instrumenten ein ganzes Orchester dazugenommen wurde – ungewöhnlich, aber durchaus gelungen. Darauf folgt ein eher ruhiger Song namens „Lament For The Condemned“ der jedoch einen heftig gesungenen Refrain hat, obwohl sonst der Gesang eher dezent bleibt, aber gerade bei diesem Titel verbindet die Band sehr konträre Sounds miteinander. Generell mutet dieser Teil des Albums sehr futuristisch an, was man besonders bei „Traveller´s Wound“, dessen Musik man für jeden Science Fiction-Film verwenden könnte, merkt. Der letzte Song „Wishing On A Scar“ ist hingegen wieder typisch im LORD OF THE LOST-Style, flott gespielt und mit tiefem Gesang.

LORD OF THE LOST präsentieren sich auf „Empyrean” deutlich härter als in den Anfangstagen. Die Synthesizer-Sounds gestalten sich wesentlich experimenteller und gehen nicht so gut ins Ohr. Dafür sind viele Songs perfekt dafür geeignet bei Live-Konzerten ordentlich mitzusingen. Und über allem dominiert im Endeffekt letztendlich die einprägsame Stimme von Chris Harms, der damit wirklich alle möglichen Stimmungen erzeugt.

Fans der Hamburger werden sich dieses Album ohnehin zulegen und wer Synth-Sounds mag, sollte unbedingt einmal hineinhören und im Frühjahr gibt es die Gelegenheit, die Jungs live in der Szene Wien zu erleben.


Tracklist „Empyrian“:
CD 1:
1. Miss Machine
2. Drag Me To Hell
3. The Love Of God
4. Raining Stars
5. In Silence
6. Black Oxide
7. Interstellar Wars
8. Doomsday Disco
9. Death Penalty
10. No Gods, No War
11. The Interplay Of Life And Death
12. Utopya
13. Where Is All The Love

CD 2:
1. Adonai
2. Lament For The Condemned
3. Now We Are The Aliens
4. Lost In Oblivion
5. Traveller´s Wound
6. Wishing On A Scar
Gesamtspielzeit: 88:46

 


www.lordofthelost.de

 

LORD OF THE LOST - From The Flame Into The Fire
LORD OF THE LOST – Empyrean
7.5
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