Hammer high, no one should ask me why!
It’s my life – tell me I will defy!
Hammer high until I die!Hammer High
Vor zwei Jahren melden sich HAMMERFALL nach ihrer dringend benötigten Pause mit dem starken „(r)Evolution“ zurück und machten den Ausrutscher „Infected“ fast vergessen. Den Fahrtwind wollen die Schweden offensichtlich nutzen und hauen trotz des Droppings des jahrelangen Weggefährten Nuclear Blast schon den Nachfolger raus. „Built To Last“ heißt das Teil und soll alle Stärken von HAMMERFALL vereinen.
Soweit so gut. „Built To Last“ liefert wirklich alles was man von den Hammerschwingern kennt. Rockige Banger („Bringt It!“), eingängige Hymnen („Hammer High“, „Built To Last“) und die mehr oder weniger nötige Quotenballade („Twilight Princess“). Doch von einer Band mit 20 Jahren Erfahrung und zahlreichen Hits erwartet sich der Fan dann doch etwas mehr. HAMMERFALL gehen mit ihrem zehnten Album kein Risiko ein und beweisen auch keinen Mut, sondern wiederholen sich einfach selbst – das, zugegeben, auf hohem Niveau. Man höre nur den Doublebass Kracher „Stormbreaker“ und „Dethrone And Defy“ oder die eingängige Single „The Sacred Vow“. Starke Songs, die mühelos ins Live-Set finden sollten, doch wahrscheinlich nach zwei weiteren Alben lange in Vergessenheit geraten sind, da die Tracks einfach zu austauschbar und bekannt tönen.
„The Star Of Home“ hinterlässt dann doch mit seiner ungestümen und dynamischen Art ebenso wie das mit spannenden Keyboards ausgestattete „Second To None“ einen gewissen Eindruck. Dafür haut man zwischendurch das unsäglich einfallslose „New Breed“ mit einem recht nervigen und langweiligen Refrain raus. Souverän und über jeden Zweifel erhaben ist jedoch wie immer das unvergleichliche Organ von Joacim Cans, der auch nach 20 Jahren nichts an Talent und Stimme einbüßen musste.
Versteht mich nicht falsch, HAMMERFALL agieren auf hohem Niveau und erlauben abgesehen von „New Breed“ und der erwähnten Ballade keinen Ausfall, jedoch mangelt es „Built To Last“ an echten Hits und Überraschungen, die der Vorgänger definitiv zu bieten hatte. Wem der Stillstand nicht stört, der kann auch gerne noch einen halben Punkt oben drauf legen, doch den Meisten wird wohl ein fader, enttäuschter Beigeschmack nicht ausbleiben. Wenn man bedenkt, dass jüngere Truppen wie GLORYHAMMER oder IRON FIRE spannendere und mutigere Alben in letzter Zeit veröffentlichten, sollten ich die Schweden schleunigst etwas überlegen.
Tracklist „Built To Last“:
1. Bring It!
2. Hammer High
3. The Sacred Vow
4. Dethrone And Defy
5. Twilight Princess
6. Stormbreaker
7. Built To Last
8. The Star Of Home
9. New Breed
10. Second To None
Gesamtspielzeit: 47:20